Der Ausschuss für die Gleichstellung von Frauen und Männern hat in seiner heutigen Sitzung das Konzept für ein Düsseldorfer Diversity-Management beschlossen. Damit wird es nach dem Willen der
Ausschussmehrheit in naher Zukunft in der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt eine_n Ansprechpartner_in für die Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern, Trans- und Intersexuellen
(LSBTTI) geben. Der Stadtrat soll den Beschluss in seiner Sitzung am 10. September fassen.
Im Dezember 2014 hatte der Düsseldorfer Stadtrat die Verwaltung beauftragt, ein Konzept für ein beim Gleichstellungsbüro angesiedeltes Diversity-Management zu erarbeiten. Die
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Elisabeth Wilfart, hat dieses Konzept nun im Gleichstellungsausschuss vorgestellt. Zentraler Punkt darin ist die Einrichtung einer Koordinierungsstelle, um
bestehende Aktivitäten zu bündeln. So sollen die Fachstellen für die Gleichstellung von Frauen und Männern, für Senior_innen, für Menschen mit Handicap, für Integration und Bildung im Sinne eines
ganzheitlichen Diversity-Ansatzes stärker zusammenarbeiten.
Personell ist die Rede von einer Diversity-Stelle, die im Gleichstellungsbüro geschaffen werden soll. „Mit der Entscheidung, das Themenfeld LSBTTI in das Diversity-Konzept mit Hilfe einer eigens
eingeführten Fachstelle zu integrieren, wird eine bisher bestehende Leerstelle geschlossen“, heißt es in dem Konzeptpapier. Hierdurch werde die Landeshauptstadt den Leitideen der Charta der
Vielfalt, der sie bereits im Jahr 2008 beigetreten war, noch besser gerecht als bisher.
Die Vertreter_innen des Forums Düsseldorfer Lesben-, Schwulen- und Trans*-Gruppen, Gabriele Bischoff und Christian Naumann, als Sachverständige im Gleichstellungsausschuss begrüßten den
Beschluss. Hierfür habe die Community viele Jahre gekämpft. In anderen NRW-Städten – wie etwa in Dortmund – gebe es schon seit einigen Jahren eine Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und
Transidente. Düsseldorf habe hier einen deutlichen Nachholbedarf.
Im Gleichstellungsausschuss stimmten die Mitglieder der Ampelkoalition für den Antrag. Die Ratsmitglieder der CDU hatten noch Beratungs- und Abstimmungsbedarf und enthielten sich daher. Sabine
Schmidt, CDU-Ratsfrau und stellvertretende Ausschussvorsitzende, sprach sich allerdings im Grundsatz für eine Diversity-Stelle aus: „Wir wollen das nicht aufhalten.“ Bis zum Ratsbeschluss am 10.
September wolle man offene Fragen geklärt haben.
Text: Oliver Erdmann