Tipps fürs Photo Weekend 2016

Mehr als 50 Galerien, Museen, Institutionen und Off-Räume beteiligen sich an der fünften Edition des Duesseldorf Photo Weekends vom 12. bis 14. Februar 2016. dq – düsseldorf queer gibt Tipps für die Kunst-Tour.

Logo: Duesseldorf Photo Weekend 2016

Nach dem großen Erfolg der letzten Jahre ist das Duesseldorf Photo Weekend zu einem beliebten Bestandteil der Kunst- und Kulturszene Düsseldorfs geworden und findet auch international immer mehr Beachtung. 2016 reicht die Spannbreite der Ausstellungsformate von den Anfängen der Fotografie im 19. Jahrhundert bis hin zu zeitgenössischen Auseinandersetzungen mit dem Medium.


Bild: Hannah Wilke - Hello Boys
Hannah Wilke. Hello Boys, 1975. Copyright Marsie, Emanuelle, Damon, and Andrew Scharlatt, Hannah Wilke Collection and Archive, Los Angeles/VAGA, New York/VG Bild-Kunst, Bonn 2015. Courtesy Electronic Arts Intermix (EAI), New York.

Julia Stoschek Collection, Schanzenstraße 54, 40549 Düsseldorf (Oberkassel)

HELLO BOYS spannt einen Bogen von den feministischen Video- und Performance-Pionierinnen der 1970er Jahre zu ausgewählten Positionen zeitgenössischer Künstlerinnen in Fotografie und Videokunst. Die Ausstellung mit Werken aus der Julia Stoschek Collection trägt den Titel der Videoperformance HELLO BOYS (1975) von Hannah Wilke und nimmt dieses Werk auch als kuratorischen Ausgangspunkt für die Wahrnehmung und Darstellung von weiblicher Identität. In dem damals neuen Medium der auf Video dokumentierten Performance erarbeiteten eine Vielzahl von Künstlerinnen eine genuine künstlerische Haltung und Ästhetik. Valie Export, Joan Jonas, Lynda Benglis, Martha Rosler, Eleanor Antin und Hannah Wilke stehen für den Ausdruck des femininen Selbst aus Sicht der jeweils eigenen Fragestellung zur Körperlichkeit, Geschlechterrolle und genderspezifischer Perspektive.


Bild: Anne-Marie von Sarosdy - Der Holzfäller
Der Holzfäller. © Anne-Marie von Sarosdy

Burkhard Eikelmann Galerie, Dominikanerstraße 11, 40545 Düsseldorf (Oberkassel)

HEIMATLIEBE ist eine Werkreihe von Anne-Marie von Sarosdy. Kitsch, Kunst, Kopfkino: Diese Fotografien bedienen – mit einem Augenzwinkern – alles auf einmal. Sie machen Spaß. Und sie sind uns auch ein bisschen unheimlich. Anne-Marie von Sarosdys lustvoll arrangierte Idyllen sind mutig in ihrer strategisch genutzten Perfektion und Emotionalität. Das virtuos inszenierte Bild, das auf den ersten Blick fasziniert, bettet die menschlichen Archetypen ein in eine ebenfalls archetypisch inszenierte Natur und überhöht somit beide. Anne-Marie von Sarosdys Fotokunst schafft Sehnsuchtsbilder erster Ordnung.


Bild: Torsten Holzapfel - Ich in Bad
Torsten Holzapfel, Ich in Bad, 2014, Courtesy der Künstler

Direct Art Gallery, Citadellstraße 15, 40597 Düsseldorf

Werke von DOUGLAS SHERAN und TORSTEN HOLZAPFEL. Douglas Sherans Werke sind Ergebnisse einer intensiven Beschäftigung mit der menschlichen Gestalt, die sich selten ausschließlich auf körperliche Merkmale beschränkt. Sheran verwendet die Methode der Übermalung und nimmt inszenierter Werbefotografie ihre kommerzielle Ausrichtung. Im Gegensatz dazu steht im Zentrum der Arbeit von Torsten Holzapfel das inszenierte Selbst. Mit dem Betrachten seiner eigenen Entblößung als unbeteiligter Dritter und das Veröffentlichen seines isolierten Körpers, sucht Holzapfel neue Bezüge zu seinem Körper, den er aufgrund traumatischer Erfahrungen verachtet. Die Direct Art Gallery ist eine gemeinnützige Galerie zur Förderung von Künstlerinnen und Künstlern mit psychischem oder geistigem Handicap.


Bild: Kyoung Jae Cho - WT 004
Kyoung Jae Cho, WT 004, 2013

Antichambre im hotel friends Düsseldorf, Worringer Straße 94-96, 40210 Düsseldorf

HIDDEN TRACES zeigt Werke der Künstler Kyoung Jae Cho, Tobias Hoffknecht und Atit Sornsongkram in der Reihe ANTICHAMBRE im Hotel friends. Thematisch geht es bei dieser Schau um den photographischen Blick auf reale Objekte und deren abstrakte Formensprache. Der Betrachter wird von dem ästhetischen Aufbau der Aufnahme nicht direkt zum realen Gegenstand geführt. Die Werke der Künstler verweisen auf einen genauen Blick auf Details in der Umgebung des Betrachters. Dabei wird der Entstehungsprozess der Arbeit nicht direkt eingefangen und verhindert den Zugang zu dessen Realität.


Alle Infos zum Duesseldorf Photo Weekend: www.duesseldorfphotoweekend.de