Mehr als 50 Galerien, Museen, Institutionen und Off-Räume beteiligen sich an der fünften Edition des Duesseldorf Photo Weekends vom 12. bis 14. Februar 2016. dq – düsseldorf queer gibt Tipps für die Kunst-Tour.
Nach dem großen Erfolg der letzten Jahre ist das Duesseldorf Photo Weekend zu einem beliebten Bestandteil der Kunst- und Kulturszene Düsseldorfs geworden und findet auch international immer mehr Beachtung. 2016 reicht die Spannbreite der Ausstellungsformate von den Anfängen der Fotografie im 19. Jahrhundert bis hin zu zeitgenössischen Auseinandersetzungen mit dem Medium.
Julia Stoschek Collection, Schanzenstraße 54, 40549 Düsseldorf (Oberkassel)
HELLO BOYS spannt einen Bogen von den feministischen Video- und Performance-Pionierinnen der 1970er Jahre zu ausgewählten Positionen zeitgenössischer Künstlerinnen in Fotografie
und Videokunst. Die Ausstellung mit Werken aus der Julia Stoschek Collection trägt den Titel der Videoperformance HELLO BOYS (1975) von Hannah Wilke und nimmt dieses Werk auch als kuratorischen
Ausgangspunkt für die Wahrnehmung und Darstellung von weiblicher Identität. In dem damals neuen Medium der auf Video dokumentierten Performance erarbeiteten eine Vielzahl von Künstlerinnen eine
genuine künstlerische Haltung und Ästhetik. Valie Export, Joan Jonas, Lynda Benglis, Martha Rosler, Eleanor Antin und Hannah Wilke stehen für den Ausdruck des femininen Selbst aus Sicht der
jeweils eigenen Fragestellung zur Körperlichkeit, Geschlechterrolle und genderspezifischer Perspektive.
Burkhard Eikelmann Galerie, Dominikanerstraße 11, 40545 Düsseldorf (Oberkassel)
HEIMATLIEBE ist eine Werkreihe von Anne-Marie von Sarosdy. Kitsch, Kunst, Kopfkino: Diese Fotografien bedienen – mit einem Augenzwinkern – alles auf einmal. Sie machen Spaß. Und
sie sind uns auch ein bisschen unheimlich. Anne-Marie von Sarosdys lustvoll arrangierte Idyllen sind mutig in ihrer strategisch genutzten Perfektion und Emotionalität. Das virtuos inszenierte
Bild, das auf den ersten Blick fasziniert, bettet die menschlichen Archetypen ein in eine ebenfalls archetypisch inszenierte Natur und überhöht somit beide. Anne-Marie von Sarosdys Fotokunst
schafft Sehnsuchtsbilder erster Ordnung.
Direct Art Gallery, Citadellstraße 15, 40597 Düsseldorf
Werke von DOUGLAS SHERAN und TORSTEN HOLZAPFEL. Douglas Sherans Werke sind Ergebnisse einer intensiven Beschäftigung mit der menschlichen Gestalt, die sich
selten ausschließlich auf körperliche Merkmale beschränkt. Sheran verwendet die Methode der Übermalung und nimmt inszenierter Werbefotografie ihre kommerzielle Ausrichtung. Im Gegensatz dazu
steht im Zentrum der Arbeit von Torsten Holzapfel das inszenierte Selbst. Mit dem Betrachten seiner eigenen Entblößung als unbeteiligter Dritter und das Veröffentlichen seines isolierten Körpers,
sucht Holzapfel neue Bezüge zu seinem Körper, den er aufgrund traumatischer Erfahrungen verachtet. Die Direct Art Gallery ist eine gemeinnützige Galerie zur Förderung von Künstlerinnen und
Künstlern mit psychischem oder geistigem Handicap.
Antichambre im hotel friends Düsseldorf, Worringer Straße 94-96, 40210 Düsseldorf
HIDDEN TRACES zeigt Werke der Künstler Kyoung Jae Cho, Tobias Hoffknecht und Atit Sornsongkram in der Reihe ANTICHAMBRE im Hotel friends. Thematisch geht es bei dieser Schau um
den photographischen Blick auf reale Objekte und deren abstrakte Formensprache. Der Betrachter wird von dem ästhetischen Aufbau der Aufnahme nicht direkt zum realen Gegenstand geführt. Die Werke
der Künstler verweisen auf einen genauen Blick auf Details in der Umgebung des Betrachters. Dabei wird der Entstehungsprozess der Arbeit nicht direkt eingefangen und verhindert den Zugang zu
dessen Realität.
Alle Infos zum Duesseldorf Photo Weekend: www.duesseldorfphotoweekend.de