Hilfen für Regenbogenfamilien

In Düsseldorf könnte es ab 2017 eine Fachstelle für Regenbogenfamilien geben. Der Jugendhilfeausschuss empfiehlt dem Rat der Landeshauptstadt, die Unterstützung einer Beratungseinrichtung zu beschließen.

Bild: Regenbogenfamilie

Nach Köln und München könnte dies dann die bundesweit dritte Beratungsstelle für Lesben und Schwule mit Kinderwunsch und Regenbogenfamilien sein. Eingerichtet werden soll das niedrigschwellige Angebot bei der AWO Düsseldorf. Das Forum Düsseldorfer Lesben-, Schwulen- und Trans*-Gruppen hat den Förderantrag maßgeblich unterstützt. Nachdem sich der Jugendhilfeausschuss in seiner Sitzung am 28. Oktober 2016 mit dem Förderantrag beschäftigt hat, muss nun noch der Stadtrat in seiner Haushaltssitzung am 15. Dezember 2016 grünes Licht geben.

Die neue Fachstelle soll mit 74.000 Euro jährlich in 2017 und 2018 gefördert werden. Damit soll ein professionelles Beratungsangebot für Regenbogenfamilien gewährleistet werden. Vor, während und nach der Familiengründung sollen Lesben und Schwule Hilfestellungen erhalten, neue Gruppenangebote sollen aufgebaut werden. Auch will man die Sensibilisierung und Fortbildung von familienbezogenen Fachkräften in der Stadt Düsseldorf befördern. Träger der Fachstelle wird die Arbeiterwohlfahrt Familienglobus gGmbH sein.

Bisher gibt es schon Angebote bei der Frauenberatungsstelle Düsseldorf. Einmal monatlich trifft sich die Gruppe „Lesben mit Kinderwunsch“, in der künftige Mütter und Co-Mütter Fragen klären und Erfahrungen austauschen können. Jedes halbe Jahr gibt es ein Familientreffen lesbischer Mütter und ihrer Kinder. Und in der Spieloase in Düsseldorf-Bilk treffen sich jeden Samstag im Monat Regenbogenfamilien. Dass der Beratungsbedarf hoch ist, zeigen die Zahlen: die Frauenberatungsstelle begleitet derzeit rund 180 Schwule und Lesben im Rahmen ihres Projektes Regenbogenfamilien. Da käme die neue Fachstelle gerade recht.

 

Text: Oliver Erdmann | Bild: jpgon - Fotolia