Anlässlich des Welt-AIDS-Tags am 1. Dezember präsentiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ihre diesjährige Kampagne #positivzusammenleben. Die zentrale Botschaft lautet: "Mit HIV kann man heute leben. Mit Diskriminierung nicht."
Die Plakate, die anlässlich des Welt-AIDS-Tags am 1. Dezember 2016 überall in Deutschland zu sehen sind, zeigen HIV-positive Menschen mit ihren Forderungen nach Respekt und Akzeptanz. Die Botschaft von Björn aus Frankfurt lautet: "Gegen HIV hab ich Medikamente. Gegen dumme Sprüche nicht." Alexandra aus Aachen sagt: "Mit HIV komm ich klar. Mit Ablehnung nicht". Wolfgang (Name geändert) erklärt: "Mit HIV kann ich leben. Mit dem ewigen Verstecken nicht."
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärte zum Auftakt der diesjährigen Welt-AIDS-Tags-Kampagne: "Mit erfolgreicher Präventionsarbeit und hochwertiger Behandlung haben wir
es erreicht, dass Deutschland zu den Ländern mit den niedrigsten HIV-Neuinfektionsraten in Europa gehört. Wir dürfen jedoch nicht nachlassen, die Krankheit weiter zu bekämpfen und über Risiken
aufzuklären. Zugleich ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam entschlossen gegen Ausgrenzung und Ablehnung von HIV-infizierten Menschen vorgehen. Denn es ist höchste Zeit, dass Vorurteile im
Umgang mit HIV-positiven Menschen der Vergangenheit angehören. Mit unserer diesjährige Kampagne #positivzusammenleben setzen wir ein deutliches Zeichen für ein gutes Miteinander."
Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) betont: "In Deutschland leben etwa 85.000 Menschen mit HIV. Bei vielen Bürgerinnen und
Bürgern löst HIV noch heute Verunsicherung, Angst und Vorurteile aus, da sie noch zu wenig über die Krankheit wissen. Seit 1996 stehen hoch wirksame Medikamente zur Therapie zur Verfügung, die
seitdem stetig verbessert wurden. Zur vollen AIDS- Erkrankung kommt es nicht mehr, wenn eine HIV-Infektion rechtzeitig behandelt und diagnostiziert wird. Sie ist dann eine chronische
Krankheit. Mit unserer Kampagne #positivzusammenleben wollen wir einen Einblick in das Leben mit HIV geben und Mut machen. Den Mut, aufeinander zuzugehen, über Ängste zu sprechen und
dazuzulernen. Damit sich niemand mehr verstecken muss und wir positiv zusammen leben können."
Ulf Hentschke-Kristal, Vorstandsmitglied Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) sagt: "Ein langes und erfülltes Leben mit HIV ist heute möglich. Diskriminierung und die Angst davor sind
jedoch für viele Menschen mit HIV eine Belastung. Ablehnung kann zum Rückzug aus sozialen Beziehungen und zu psychischen Erkrankungen führen. Angst vor Ablehnung hält außerdem Menschen davon ab,
sich auf HIV testen zu lassen - viele können dementsprechend nicht rechtzeitig mit einer Therapie beginnen und entwickeln schwere Erkrankungen bis hin zu Aids. Sie können HIV dann auch leicht
unwissentlich weitergeben, während eine HIV-Therapie die Übertragung des Virus verhindert. Der Grund von Diskriminierung liegt meist in irrationalen Ängsten. Unsere Kampagne soll zeigen: Ängste
vor Menschen mit HIV sind unbegründet, positiv zusammen leben ist leichter als gedacht."
Dr. Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) erklärt: "Aus Angst vor Diskriminierung und Ausgrenzung verschweigen viele HIV-Positive ihre
Infektion am Arbeitsplatz. Sie befürchten Abneigung von Arbeitskollegen und Arbeitskolleginnen und im schlimmsten Fall den Verlust des Jobs. Dieser kann ihre Existenz bedrohen und schnell zu
materieller Not führen. Zwar arbeiten heute die meisten Menschen mit HIV, doch gibt es auch diejenigen, die aufgrund von Begleit- und Folgeerkrankungen gesundheitlich nicht in der Lage dazu sind.
Denn die Therapien wirken nicht bei allen Menschen mit HIV/AIDS gleich gut. Diese Menschen sind dann häufig auf die finanzielle Unterstützung der Deutschen AIDS-Stiftung angewiesen."
Die Plakatmotive werden durch Onlineangebote und Aktionsmaterialien flankiert. Die Kampagne der BZgA und des BMG wird gemeinsam mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung
(DAS) umgesetzt. Sie wird unterstützt vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. und dem Fachverband Außenwerbung e.V.
Quelle: BZgA