"Düsseldorf für Wertschätzung, Teilhabe und Vielfalt" war das Motto der Diversity-Auftaktveranstaltung am 2. Dezember im zakk. Auch das Forum Düsseldorfer Lesben-, Schwulen- und Trans*-Gruppen hat sich dort präsentiert.
Die gut besuchte Veranstaltung des Gleichstellungsbüros der Landeshauptstadt sollte dazu beitragen, für Inhalte und Ziele von Vielfalt zu sensibilisieren, das Bewusstsein für die Notwendigkeit von konkreten Maßnahmen und Strategien zu schärfen und den Dialog hierzu zu fördern. Neben einem Film des LST*-Forums über das Leben und die Sichtbarkeit von Lesben, Schwulen und Trans*Menschen gab es Kurzstatements von Vertreterinnen und Vertretern des Integrationsrates, des Düsseldorfer Aktionsbündnisses "Respekt und Mut", des Seniorenrates und des Beirates für Menschen mit Behinderung.
Ein zentraler Bestandteil der Veranstaltung war der Fachvortrag "Rechte schützen, Potenziale nutzen? Warum der Einsatz für Vielfalt und gegen Diskriminierung alle angeht" von Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Sie lobte das Engagement der Landeshauptstadt, zeigte aber auch beispielhaft auf, dass es noch Nachholbedarf gebe, etwa bei Personalfragen. Konkret sprach sie den anwesenden Beigeordneter Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke an und warb für die Einführung eines diskriminierungsfreien, anonymisierten Bewerbungsverfahren auch bei der Stadtverwaltung Düsseldorf.
Im Gespräch mit dq – düsseldorf queer sagte Christine Lüders über die Einrichtung der Diversity-Stelle: „Ich finde es ganz großartig, dass Düsseldorf diese Stelle eingerichtet hat, weil das sicherlich viel helfen wird, um ganz transparent Chancengleichheit zu leben. Und wenn eine Kommune selbst für die Stadt so viel tut, dann ist das ein Zeichen – und diese Zeichen sind sehr wichtig. Aber dann muss das Ganze natürlich auch noch mit Leben gefüllt werden.“ Hierum ginge es eben auch bei dieser Veranstaltung, sagte Christine Lüders, und weiter: es geht um „Wertschätzung und Sensibilisierung für Unterschiede und Gemeinsamkeiten“.
Bei der Darstellung von vier Diversity-Dimensionen (Sexuelle Orientierung, Alter, Behinderung, ethnische Herkunft/Nationalität) durch Vertreter_innen lokaler Gruppen, darunter Marco Grober als Vertreter des Forums Düsseldorfer Lesben-, Schwulen- und Trans*-Gruppen, wurde das auch gleich in die Tat umgesetzt. Ulrike Schneider, stellv. Vorsitzende des Seniorenrates, sagte, das Themenfeld „Sexuelle oder geschlechtliche Identität“ sei bisher im Seniorenparlament noch nie ein Thema gewesen, es sei aber eben auch wichtig für das Leben von Senioren. Sie wolle das jetzt bei einer der nächsten Sitzungen zum Thema machen.
Renate Hoop, Diversity-Beauftragte der Landeshauptstadt, freute sich über diese Art der Vernetzung und des Austauschs. Sie sagte: "Von dieser Veranstaltung sollen auf Diversity ausgerichtete Impulse und Anregungen ausgehen, die zukünftig in die Entwicklung konkreter Maßnahmen und Strategien in der Stadtverwaltung und in der Stadtgesellschaft einbezogen werden sollen." In Zukunft sollen ähnliche Veranstaltungen folgen.
Oberbürgermeister Thomas Geisel hatte die Schirmherrschaft für die Auftaktveranstaltung übernommen und diese mit einem Grußwort eröffnet. "Mir ist es besonders wichtig, dass die zunehmende Vielfalt als Ressource erkannt und als Chance zur Weiterentwicklung genutzt wird. Die Wertschätzung aller Menschen, die Sicherung gleicher Zugangs- und Teilhabemöglichkeiten sowie die Schaffung von Chancengerechtigkeit sind wichtige Anliegen und Herausforderungen, denen sich die Stadtverwaltung und die Stadtgesellschaft stellen muss", betont Oberbürgermeister Thomas Geisel.
Den musikalischen Rahmen bildete der Lesbenchor "Melodykes". Moderiert wurde das gesamte Programm von Andreas Vollmert.
Link zum Film des Forums Düsseldorfer Lesben-, Schwulen- und Trans*-Gruppen
Text und Fotos: Oliver Erdmann