Filmpremiere im PULS

Zur Premiere des von Jugendlichen gedrehten Kurzfilms „Eugenie“ über Flucht und sexuelle Identität kamen gestern über 60 Zuschauer_innen ins Jugendzentrum PULS. Mit dabei war auch Schriftstellerin Maria Braig, die die Buchvorlage geliefert hatte.

Bild: Falk Steinborn, Vera, Maria Braig

Filmemacher Falk Steinborn, Hauptdarstellerin Vera und Autorin Maria Braig

Bild: Teilnehmer_innen am Filmprojekt
Das Kultur*imPULS-Team und die Projekt-Teilnehmer_innen bei der Filmpremiere im PULS.

Der 5-minütige Film „Eugenie“ wurde bei der Premierenfeier am 15. Dezember 2016 im Jugendzentrum PULS heftig bejubelt. Nach der Eröffnung durch das Kultur*imPULS-Team spielte ein Jugendlicher den selbst komponierten Titelsong zu dem Film auf dem Klavier. Im Anschluss an den Film wurde das ganze Filmteam nach vorne geholt und beklatscht. Zum Schluss gab es noch ein Interview mit der Hauptdarstellerin Vera und mit Autorin Maria Braig.

 

In ihrem Roman „Nennen wir sie Eugenie“ erzählt Maria Braig die Geschichte einer jungen lesbischen Senegalesin, die für ihre Liebe ihre Familie und ihr Land verlassen muss. In Deutschland findet sie ihre Freiheit, begegnet aber auch Diskriminierung und Hass. Die jungen Teilnehmer_innen am Filmprojekt des PULS-Jugendzentrums haben den Stoff nun verfilmt. Unterstützt wurden sie hierbei von dem Medientrainer Falk Steinborn von queerblickTV, der mit den Jugendlichen sowohl selbstständig das Drehbuch entwickelte als auch die Dreharbeiten und das spätere Schneiden des Filmes umsetzte.

 

Bild: Gäste bei der Filmpremiere im PULS
Gäste bei der Filmpremiere im PULS

Im Herbst 2016 haben sich LSBT*-Jugendliche im Jugendzentrum PULS im Rahmen eines Filmprojektes mit dem Thema „Flucht und sexuelle Identität“ auseinandergesetzt. Ziel und Gegenstand des Projektes war es insbesondere, die Teilnehmer_innen auf die für einen Film erforderliche, inhaltliche Arbeit vorzubereiten und es den Jugendlichen zu ermöglichen einen eigenen Standpunkt zu diesem Thema zu finden. Einige Jugendliche verfügten bereits über Vorwissen, einige hatten sogar eine eigene Fluchtgeschichte, andere hatten sich hingegen noch kaum zuvor mit diesem Thema beschäftigt. Das Projekt diente auch der Selbstreflexion, wobei die Jugendlichen ihre eigenen Erfahrungen von Diskriminierung, ihrer Minderheitenrolle und des Gefühls des Fremdseins in den Schaffensprozess einbringen konnten.

Das Filmprojekt ist ein Teil des Integrationsprojekts Kultur*imPULS, welches 2014 als Antwort auf die stetig zunehmenden Besucherzahlen des Jugendzentrums PULS an LSBT*-Jugendlichen mit verschiedenen nationalen, religiösen und kulturellen Hintergründen konzipiert. Kultur*imPULS ist ein Projekt der Schwul-lesbischen Jugendarbeit Düsseldorf e.V., welches durch Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Das Filmprojekt wurde von Aktion Mensch e.V. gefördert.

 

Text: Oliver Erdmann | Quelle: PULS | Fotos: PULS