Benefiz-Operngala 2025 für HIV/AIDS-Projekte

Die 15. Festliche Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung im Opernhaus Düsseldorf hat am vergangenen Samstag eine Spendensumme von fast 100.000 Euro erbracht. Die Künstler*innen traten allesamt unentgeltlich auf.

Blick auf die Bühne, geschmückt mit großer Aids-Schleife, und die Künstler*innen der 15. Festlichen Operngala
Großer Jubel und frenetischer Applaus für die Künstler*innen der 15. Festlichen Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung. // Foto: Anne Orthen

Eine Operngala der Extraklasse erlebte das Publikum am 22. März 2025 im Opernhaus Düsseldorf. Unter der musikalischen Leitung des italienischen Dirigenten Valerio Galli gestalteten acht Sänger*innen zusammen mit den Düsseldorfer Symphonikern einen glanzvollen Abend mit Arien und Duetten aus bekannten Opern und Operetten.

 

Jonah Hoskins und Aleksandra Meteleva
Tenor Jonah Hoskins und Mezzosopranistin Aleksandra Meteleva // Foto: Anne Orthen

Zu Beginn bedankte sich der scheidende Intendant der Deutschen Oper am Rhein, Prof. Christoph Meyer, bei den Künstler*innen und allen Gästen für die Unterstützung der guten Sache. Die Festliche Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung fand bereits zum 15. Mal statt. Meyer hatte sie mit seinem Wechsel von Berlin nach Düsseldorf vor 16 Jahren an den Rhein geholt. Für sein großes persönliches Engagement dankte ihm die Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung, Anne von Fallois, in ihrer Begrüßungsrede. Sie verwies darauf, dass aktuell HIV- und AIDS-Projekte weltweit vor großen Herausforderungen stünden.

 

Bogdan Taloș
Bass Bogdan Taloș aus dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein. // Foto: Anne Orthen

Grußworte gab es von Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, und dem Schirmherrn der Veranstaltung, Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, der das nun schon 40-jährige Wirken der Aidshilfe vor Ort lobend erwähnte. Als prominenter Gast nahm Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundespräsidentin a.D., an der Operngala teil; sie war von 1985 bis 1988 – also zur Zeit der weltweiten AIDS-Krise – Bundesgesundheitsministerin und setzte sich schon damals gegen die Diskriminierung von infizierten Menschen ein.

 

Liana Aleksanyan und Ramona Zaharia
Sopranistin Liana Aleksanyan und Mezzosopranistin Ramona Zaharia aus dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein. // Foto: Anne Orthen

Durch den Abend führte der Düsseldorfer Journalist und TV-Moderator Wolfram Kons. Mit seinen informativen Beiträgen und witzigen Anekdoten zu den Komponisten sowie kurzen Interviews mit den Künstler*innen gelang es ihm, das Publikum zwischen den Musikstücken bestens zu unterhalten.

 

Wolfram Kons
Moderator Wolfram Kons führte das Publikum kundig und charmant durch das Programm der 15. Festlichen Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung. // Foto: Anne Orthen

Musikalisch begann der Abend mit der Ouvertüre zu Giuseppe Verdis Nabucco. Als Ensemblemitglieder der Deutschen Oper am Rhein begeisterten die Sopranistin Liana Aleksanyan (u.a. mit der Romanze der Adriana aus Francesco Cileas Adriana Lecouvreur), die Mezzosopranistin Ramona Zaharia (u.a. mit der Arie der Dalila aus Camille Saint-Saens’ Samson et Dalila) und der Bass Bogdan Taloş (u.a. mit der Arie des Don Ruy Gómez de Silva aus Giuseppe Verdis Ernani). Als Gäste verzauberten die Mezzosopranistin Aleksandra Meteleva (u.a. mit der Arie des Romeo aus Vincenzo Bellinis I Capuleti e I Montecchi), der Bariton Iurii Samoilov (u.a. mit der Arie des Frank aus Giacomo Puccinis Edgar) und der deutsche Countertenor Nils Wanderer (mit „Ich lade gern mir Gäste ein“ aus Johann Strauss’ Die Fledermaus und der Arie der Almirena aus Georg Friedrich Händels Rinaldo).

 

Gregory Kunde und Iurii Samoilov
Tenor Gregory Kunde und Bariton Iurii Samoilov. // Foto: Anne Orthen

Begeisterungsstürme gab es für den erst 28-jährigen amerikanischen Tenor Jonah Hoskins und seinen Landsmann, den Tenor Gregory Kunde – mit 71 Jahren der älteste Gastsänger des Abends. Beide brillierten in den höchsten Tönen. Jonah Hoskins sang die Arie des Arnold Melchtal aus Giachino Rossinis Giullaume Tell und Gregory Kunde glänzte zum Schluss mit „Nessun dorma“ aus Giacomo Puccinis Turandot.

 

Nils Wanderer
Countertenor Nils Wanderer // Foto: Anne Orthen

Als Zugabe sang Ramona Zaharia mit ihren Kolleg*innen zusammen die Habanera-Arie aus Georges Bizets Carmen („L'amour est un oiseau rebelle“).

 

Durch die Eintrittsgelder und zahlreichen Spenden, das Engagement der Sponsoren und des Kuratoriums der Operngala konnte die Deutsche AIDS-Stiftung einen voraussichtlichen Reinerlös von fast 100.000 Euro verbuchen. Anne von Fallois dankte allen Unterstützern: „Diese Operngala ist für unsere Arbeit sehr wichtig. HIV gibt es noch und den Erlös brauchen wir dringend, um über HIV zu informieren, für Projekte in Düsseldorf sowie für Familien und Kinder mit HIV in der Ukraine.“

 

Die nächste Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung ist schon in Planung: Sie soll am 7. März 2026 im Opernhaus Düsseldorf stattfinden.

 

Text: Oliver Erdmann