Allein im Rosa Winkel

Anfang November haben sich sieben junge Erwachsene in einem Theaterworkshop intensiv mit der Verfolgung queerer Menschen in Düsseldorf zur Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt. Das Erinnerungsprojekt soll fortgeführt werden.

Bild: Worksgop-Teilnehmende stehen um einen brauen Flügel herum und unter an der Decke aufgehängten Dokumenten.
Die sieben Workshop-Teilnehmer*innen bei der Aufführung im Theatermuseum am 3. November 2024. // Foto: Lukas Marvin Thum

Am 3. November 2024 fand im Theatermuseum Düsseldorf die Abschlusspräsentation des Intensiv-Theaterworkshops „Allein im Rosa Winkel“ statt. Vier Tage lang beschäftigten sich sieben Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 27 Jahren unter der künstlerischen Leitung von Regisseur Marvin Wittiber mit der Verfolgung der queeren Szene in Düsseldorf während der Zeit des Nationalsozialismus. Düsseldorf war dabei die Stadt mit den meisten Festnahmen nach § 175 in ganz Westdeutschland.

 

Bild: Marvin Wittiber steht zwischen den Workshop-Teilnehmenden und erklärt etwas.
Regisseur Marvin Wittiber beim Theater-Workshop mit den Teilnehmenden. // Foto: Lukas Marvin Thum

Neben thematischem Input durch die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf standen vor allem die individuelle Auseinandersetzung mit den Ereignissen und Biografien der Betroffenen im Fokus. Die präsentierten Texte wurden mit Unterstützung der Autorin Simone Saftig entwickelt. Der Musiker Andrei Vinnik begleitete die rund 60-minütige Aufführung am Flügel. Kostüm- und Bühnenbild stammte von Saskia Holte. Rund 70 Zuschauer*innen wohnten der Aufführung und dem anschließenden Nachgespräch, das Institutsleiter Sascha Förster moderierte, bei.

 

Gespräche über eine weitere Aufführung im kommenden Jahr – anlässlich 80 Jahre Kriegsende und Befreiung von Auschwitz – sowie eine Fortsetzung der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema laufen.

 

Bild: Marvin Wittiber erklärt etwas, daneben sitzen Workshop-Teilnehmende.
Beim Nachgespräch im Theatermuseum wurden Fragen des Publikums beantwortet. // Foto: Lukas Marvin Thum

Das Theaterprojekt „Allein im Rosa Winkel“ wurde in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Queere Geschichte(n) Düsseldorf e.V., dem Theatermuseum Düsseldorf sowie dem Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung Düsseldorf und in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Düsseldorf und der Lesben- und Schwulenbibliothek Düsseldorf realisiert. Gefördert wurde das Projekt vom Fonds Soziokultur aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie dem „Jugendfonds Demokratie leben!“.

 

Mehr Infos zum Projekt im DQ-Vorbericht

 

Text: Düsseldrama / red. DQ/OE