Alexander Basil ist einer von drei Preisträger*innen, die für ihre Beiträge beim diesjährigen Rundgang der Kunstakademie Düsseldorf prämiert wurden. Der 22-jährige Kunststudent zeigt dort intime Bilder mit queeren Motiven.
Die Arbeiten des seit 2014 an der Akademie in Düsseldorf studierenden Alexander Basil ähneln einem Tagebuch und stellen Fragen nach Intimität und der Bewahrung von Privatsphäre. In seinen Malereien – oft Selbstportraits und Darstellungen von Personen aus seinem nahen Umfeld – zeigt Basil auf eindrucksvolle Weise intime Situationen seines privaten Alltags. „Die Bilder sind intim – oft so intim, dass es mir als deren Autor beinahe unangenehm ist sie öffentlich zu zeigen. Trotzdem ist es mir wichtig, kontrollieren zu können, wie viel ich in meiner Malerei von mir preisgebe“, so der Künstler. In seinen Malereien geht es um Haut und Körper, um Falten, um Verschachtelung, um Stoffe und sich wiederholende Interieurs. „So wie ich oft dieselben Personen male, male ich auch oft denselben Sessel, denselben Tisch. Die Unterschiede, die trotz Wiederholung durchkommen, sind wichtig“, sagt der 22-Jährige, der in der Klasse von Professorin Tomma Abts Malerei studiert.
Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen (Düsseldorf) vergibt jedes Jahr gemeinsam mit der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf Reisestipendien von insgesamt 6.000 Euro an herausragende Studierende der Kunstakademie Düsseldorf. In diesem Jahr entschied sich die Jury – mit Eva Birkenstock und Gesa Hüwe vom Kunstverein sowie Stefan G. Drzisga und Katharina Grote von der Sparkassen-Kunststiftung – für zwei Künstler*innen und eine Klassenpräsentation, die allesamt außerordentliche Beiträge auf dem diesjährigen Rundgang der Kunstakademie Düsseldorf zeigen. Neben Alexander Basil wurde Rebekka Benzenberg (Klasse Prof. Franka Hörnschemeyer) und die Klasse Dominique Gonzalez-Foerster für deren Gruppenshow „Last Turbulence“ ausgewählt.
Mit den bewusst nicht projektgebundenen Preisgeldern soll den Studierenden ermöglicht werden, ihre künstlerische Entwicklung im Rahmen einer selbst zu bestimmenden Reise erfolgreich
voranzutreiben. Wohin die Reise für Alexander Basil geht, ist noch unklar. Gegenüber Düsseldorf Queer erklärt er: „Wohin ich von dem Preisgeld reisen möchte, steht für mich noch nicht fest. Tokio
würde eventuell in Frage kommen.“
Text: Oliver Erdmann | Quelle: Kunstverein Düsseldorf