Ballroom Palermo

Ein Düsseldorfer Kooperationsprojekt hat am vergangenen Wochenende das Sicilia Queer Filmfest 2024 eröffnet. Im Fokus stand die Ballroom-Szene, die in der Landeshauptstadt durch die Performerin ZOE geprägt wird.

Bild: ZOE in goldenem Outfit vor Scheinwerfern
Die Künstlerin ZOE eröffnete den „Showcase-Ball“ auf dem „Sicilia Queer FilmFest“. // Foto: © Landeshauptstadt Düsseldorf/Sinona Mazzara

Das Filmmuseum und das Theatermuseum unterstützten am 24. und 25. Mai 2024 zusammen mit dem Verein Düsseldorf – Palermo e.V. mit zwei Veranstaltungen die Eröffnung des diesjährigen internationalen „Sicilia Queer FilmFest“. Dafür trafen am 24. Mai im „Ballroom Palermo“ in der sizilianischen Partnerstadt Vertreterinnen und Vertreter der Düsseldorfer und palermitanischen „Ballroom“-Szenen aufeinander. Der aus verschiedenen Fashion- und Performancekategorien aufgebaute „Showcase-Ball“ wurde von der Künstlerin ZOE (Marie-Zoe Buchholz, Förderpreisträgerin 2022 der Landeshauptstadt Düsseldorf) kuratiert.

 

Die „Ballroom“-Szene, die historisch in der Kultur und Community der Schwarzen und der LGBTQIA*-Community New York Citys verortet ist, wird seit einigen Jahren auch in Deutschland immer sichtbarer. In der Landeshauptstadt wird „Ballroom“ entscheidend durch die Künstlerin und Performerin ZOE vorangebracht. „Ballroom“ ist dabei nicht nur eine Reaktion auf Diskriminierung von Hautfarbe und Kultur, Geschlecht und Sexualität, sondern auch eine ermächtigende Aneignung der visuellen, tradierten Kultur und von medialer Repräsentation. Damit war die Veranstaltung „Ballroom Palermo“, die auf einem Freilichtlaufsteg auf dem Gelände des Cantieri Culturali alla Zisa stattfand, ein starkes Zeichen zur Eröffnung des „Sicilia Queer“.

 

Bild: Tanzperformance
Tanz-Installation „Expanding Space“ beim internationalen „Sicilia Queer FilmFest“. // Foto: © Landeshauptstadt Düsseldorf/Fele La Franca Andrea Nocifora

Vor über 300 Zuschauerinnen und Zuschauern traten acht Performer*innen aus Sizilien und Düsseldorf in sogenannten „Battles“ gegeneinander an. ZOE moderierte, DJ Aaro legte live zur Veranstaltung auf. Der Film- und Videokünstler Fele La France zeichnete die auf dem Runway präsentierten Posen als zentrale Bestandteile der Performances für eine eigene künstlerische Arbeit auf. Am zweiten Tag kamen die Performer*innen nach einer Choreografie von ZOE im Haus der Kunst für drei Performances zusammen. In der Tanz-Installation „Expanding Space“ traten sie in einen Austausch mit der Bildenden Künstlerin Norika Nienstedt und dem Bildenden Künstler Michael Jonas. Der Verein Düsseldorf-Palermo zeigte ihre Arbeiten im Haus der Kunst in der Ausstellung „Selbst“. Nienstedt und Jonas hinterfragen mit ihren Fotocollagen Identitäten und Selbstbilder.

 

Diese Kunstwerke und die bei dem „Ballroom Palermo“ und den Performances entstandenen Video-Aufnahmen La Francas werden im September auch in Düsseldorf zu sehen sein. Die Tanz-Installation „Expanding Space“ wird für die Räume der Dauerausstellung des Filmmuseums angepasst. In einer Studioausstellung wird die Videoarbeit La Francas mit den Eindrücken von „Ballroom Palermo“ und dem Aufeinandertreffen der Düsseldorfer und palermitanischen „Ballroom“-Szenen präsentiert werden.

 

Quelle: Pressedienst der Landeshauptstadt Düsseldorf