Wir schreiben das Jahr 2018… und der Elternverein NRW, deren Vorstandsmitglieder sich bei den „Besorgten Eltern“ engagieren, kritisiert das Theaterstück „Die Mitte der Welt“ des Jungen Schauspiels Düsseldorf wegen der Darstellung schwuler Liebe.
Paul Jumin Hoffmann und Kilian Ponert in "Die Mitte der Welt" | Foto: David Baltzer
Seit November 2017 zeigt das Junge Schauspiel Düsseldorf die Theaterversion des Erfolgsromans „Die Mitte der Welt“ von Andreas Steinhöfel. Und das mit großem Erfolg. Rund 4.500 Zuschauer_innen haben das Stück mit Kilian Ponert und Paul Jumin Hoffmann in den Hauptrollen bereits gesehen. Auch dq-Autor Lars Waldner berichtete begeistert von der Premiere. | mehr
Jetzt hat sich Regine Schwarzhoff vom Beirat des Elternvereins NRW gegenüber der „Bild“-Zeitung öffentlich beschwert, dass in dem Stück schwule Küsse zu sehen seien. Sie selbst habe das Stück nicht gesehen, doch Eltern hätten berichtet, dass Kinder verstört aus der Vorstellung gekommen seien. Der „Bild“-Bericht sorgte natürlich für Wirbel; Rheinische Post und queer.de berichteten über den skurrilen Vorfall.
Wie aus dem Schauspielhaus Düsseldorf verlautete, wolle man selbstverständlich nichts an der Inszenierung von Regisseur Robert Gerloff ändern. „Alle Themen, die für Jugendliche wichtig sind,
wollen wir auf der Bühne erzählen“, sagte Theatersprecherin Martina Aschmies gegenüber der Rheinischen Post. Dazu zähle auch homosexuelle Liebe, so Aschmies.
Das Stück "Die Mitte der Welt" für alle ab 12 Jahren ist weiterhin beim Jungen Schauspiel auf der Münsterstraße 446 zu sehen. dq – düsseldorf queer empfiehlt:
Unbedingt ansehen!
Infos zum Stück: www.dhaus.de
Text: Oliver Erdmann