„Ich will kein Mädchen sein. Ich will auch kein Junge sein. Ich will nur ich selbst sein.“ Das ist die zentrale Aussage der Graphic Novel von Maia Kobabe, die jetzt in der deutschsprachigen Ausgabe erschienen ist.
Wie erklärt man jemandem, was man nur erahnt? Was man so intensiv fühlt und doch nie fasst? Wie erklärt man den Menschen, die man liebt, dass man jemand anders ist, sich anders wahrnimmt, anders begehrt? Mit „Genderqueer“ hat Maia Kobabe eine einfühlsame und gleichzeitig radikal offene Autobiografie geschaffen – über die Suche nach sich selbst.
In den 1990er-Jahren ist Maia Kobabe ein leicht verstockter Teenager, der an allen Ecken und Kanten auf Fragen und Widerstände stößt. Heimliche Schwärmereien für die Mitschüler*innen, Freundschaften, Familienkrisen, Schulstress – der ganz normale Pubertätswahnsinn. Aber Maia strauchelt weit mehr als die Altersgenoss*innen. Als Mädchen fühlt sich Maia unwohl und oft fehl am Platz. Aber ein Junge will Maia auch nicht sein, zumindest nicht ganz. Kann man weder das eine noch das andere sein und trotzdem glücklich werden?
„Genderqueer“ ist eine der erfolgreichsten Comicautobiografien der letzten Jahre, ein Befreiungsschlag, mit dem Maia Kobabe nicht nur die eigene Geschichte und Identitätsfindung aufzeichnet, sondern auch einen immens wichtigen Ratgeber zur Geschlechtsidentität für Menschen auf der Suche nach sich selbst und ihrem Platz in der Welt geschaffen hat.
Maia Kobabe (*1989) kommt aus Kalifornien (USA) und arbeitete über zehn Jahre in Bibliotheken, bevor dey sich hauptberuflich selbstständig machte. Deys Kurzcomics erschienen im New Yorker und The Washington Post sowie in zahlreichen Anthologien. Genderqueer ist deys erstes Buch und wurde 2020 von der American Library Association mit einem Stonewall Honor Award und einem Alex Award ausgezeichnet.
Genderqueer – Eine nichtbinäre Autobiografie
Von Maia Kobabe. Aus dem Amerikanischen von Matthias Wieland. Handlettering von Olav Korth.
Reprodukt Verlag | ISBN 978-3-95640-415-3
240 Seiten, farbig, Softcover, 1. Auflage: Mai 2024 | 20 Euro
Quelle: Reprodukt Verlag | red. DQ/OE