Höhepunkt des diesjährigen Programms zum Düsseldorfer Christopher-Street-Day war wieder die große Demonstration am Samstagmittag. Rund 7000 Menschen setzten ein buntes Zeichen für Toleranz. Diesmal war jedoch auch ein Trauerzug mit dabei.
Am 25. Mai 2024 hat als traditioneller Höhepunkt des Düsseldorfer CSD der große Demonstrationsumzug durch die Innenstadt stattgefunden. Laut offiziellen Angaben waren rund 7000 Menschen beteiligt. Mit einigen bunten Wagen und zahlreichen Fußgruppen startete die Demonstration gegen 13 Uhr an der Friedrich-Ebert-Straße. Der Zugweg verlief über die Oststraße und Graf-Adolf-Straße, hoch und runter auf der Kö, vorbei am Carlsplatz und über die Rheinpromenade bis hin zum Johannes-Rau-Platz.
Die "Rote Karte gegen Homophobie, Transphobie, Rassismus und alle weiteren Formen der Unterdrückung" zeigen (v.l.) Sara Nanni (Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete), Josefine Paul (NRW-Ministerin für Gleichstellung), Sven Lehmann (Queer-Beauftragter der Bundesregierung), Kalle Wahle (CSD-Organisator), Thomas Schürmann (Regierungspräsident, Bezirksregierung Düsseldorf) und Kai Bölle (Vorstand CSD Deutschland e.V.). // Foto. Ansgar Drücker
Zu Beginn der Demonstration zeigten prominente Teilnehmende fürs Gruppenfoto die Rote Karte – anlässlich des diesjährigen CSD-Mottos: „Rote Karte gegen Homophobie, Transphobie, Rassismus und alle weiteren Formen der Unterdrückung“. Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), sagte in seiner Rede: „Wir lassen uns nicht wieder unsichtbar machen. Wir sind queer, wir sind laut, wir sind hier und wir gehen auch nicht wieder weg mit unseren Forderungen für Akzeptanz und gleiche Rechte.“
Neben Sven Lehmann sprach Bürgermeister Josef Hinkel (CDU) – in Vertretung für den Schirmherrn, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller (CDU) – zu den Teilnehmenden: „Wir sind stolz darauf, dass wir hier in Düsseldorf einen solchen CSD auf die Beine stellen können.“ Zu den teilnehmenden Gruppen zählten unter anderen die KG Regenbogen, die mit ihrem Karnevalswagen und rund 100 bunt-gekleideten Menschen vor Ort war. Die Gruppe „International LGBTQIA+ Düsseldorf“ hatte ebenfalls einen bunt-geschmückten Wagen organisiert und glänzte zudem mit einer Tanzgruppe.
Einen ganz anderen Akzent setzte das LSBTIQ+ Forum Düsseldorf, das mit einer schwarz-gekleideten Trauergruppe die städtischen Kürzungen für queere Projekte thematisierte. Mit einem Sarg wurde symbolisch die Fachstelle Altern unterm Regenbogen zu Grabe getragen, die wegen der auslaufenden Förderung zum Jahresende ihre Arbeit einstellen muss. Auf plakatgroßen Traueranzeigen protestierte man auch gegen fehlende Unterstützung für queere Beratungsstrukturen und machte auf den seit Jahren ausstehenden LSBTIQ*-Aktionsplan der Stadt aufmerksam.
Das CSD-Straßenfest mit Bühnenprogramm und Infoständen findet seit Freitagnachmittag vor der Villa Horion an der Rheinkniebrücke statt. Das Unterhaltungsprogramm geht dort noch bis Sonntagabend weiter.
Weitere Infos: www.duesseldorf-queer.de/csd-duesseldorf-2024/
Text: Oliver Erdmann | Fotos mit freundlicher Genehmigung der Fotograf*innen