Zur queeren Fokus-Woche lädt das Düsseldorfer Schauspielhaus vom 8. bis 11. Mai ein. Vier Tage zeigt das D’haus mit Inszenierungen, Drag- und Ballroom-Veranstaltungen, Workshops, Partys und Paneltalks die Vielfalt queeren Lebens und queerer Kunst.

Eröffnet wird das Programm am 8. Mai mit Impulsen zwischen Kampf und Camp: Was ist queere Bühnenkunst, und was kann sie bewegen? Im Anschluss lädt Drag Star NRW Mieze McCripple zu Drag off the Barriers! Mit behinderten Drag Artists aus Deutschland und UK reißt sie glitzernd und provokant alle Barrieren ein. Im Unterhaus zeigt das Polnische Institut Düsseldorf den faszinierenden Dokumentarfilm Vika! Eine Frau geht in Rente und wird als DJ zum Star des Warschauer Nachtlebens. Anschließend spricht die Protagonistin mit dem Publikum über emanzipatorische Räume und die Zukunft der Clubkultur. Der Abend klingt mit einem Live-DJ-Set von Vika aus.
Am 9. Mai begibt sich Festivalkuratorin Effi Biest mit einer Sonderausgabe ihrer gefeierten Unterhausshow auf eine Reise durch 100 Jahre Travestiegeschichte: Drag & Biest XXL. Wer nicht zurück, sondern lieber nach oben in die Sterne schauen möchte, den unterhält Liv Strömquists Astrologie im Kleinen Haus – eine bunte Revue über Sternzeichen und ihre berühmtesten Vertreter*innen. Das Unterhaus erleuchten Liz Sonnen und ihre Gäst*innen: In der Sonderausgabe des beliebten Sonnenstudio geht es um lesbischen Selbstausdruck zwischen Lipstick, Kurzhaarfrisur und Lapdance. Dann wird die Tanzfläche mit dem Get Over It Collective gestürmt. Die Party Here to Stay – Here to Slay mixt Techno-Tracks mit euphorischen Pop-Vibes.

Der 10. Mai lädt zum Mitmachen ein: In Workshops werden Kulturtechniken unterschiedlicher Subkulturen ausprobiert und gemeinsam Räume der Freiheit eröffnet. Der Paneltalk Auf die Bühnen! – Queere Bühnenkunst von Cabaret über Ballroom bis Drag-Show widmet sich der Frage, wie Kunst, Protest und Emanzipation Hand in Hand gehen können. Provokant und witzig geht es in dem rasanten Gastspiel SALLY – Mein Leben im Drag der Berliner Volksbühne zu: Meo Wulf spielt eine Drag-Künstlerin am Rande des Nervenzusammenbruchs bei der Vorbereitung zu einer „Drag Story Hour“. Auf der großen Bühne ist (am 10. und 11.5.) die neueste Inszenierung von Regisseur André Kaczmarczyk zu sehen: Die Märchen des Oscar Wilde erzählt im Zuchthaus zu Reading zeigt in großen Bildern und mit ergreifender Musik, wie queere Kunst und Liebe um ihre Freiheit kämpfen. Im Unterhaus nimmt Blanka Winkler mit Female Horror Stories genüsslich Gruselfilm-Klischees und misogyne Logiken auseinander. „Category is Nineties and Naughties“ heißt es in der Nacht beim Caya Ball von Shapes & Shades mit internationalen Performer*innen und Judges aus der Ballroom-Community.

In den Sonntag (11. Mai) startet das Queere Zentrum Düsseldorf mit einem Queer Brunch. Im lichtdurchfluteten Foyer des D’haus gibt es nicht nur vegetarische und vegane Speisen für alle, sondern auch gute Gespräche. Danach wird das Foyer zum Spielplatz für alle Kinder und ihre (Regenbogen-)Familien: We are Family! bietet Kinderbetreuung mit Schminkstation und Drag Story Hour an. Im Großen Haus kommen drei Social-Media-Stars zusammen und sprechen über Queers in den Medien – Von Reality-TV bis Arthouse-Film, ein Talk mit den Content-Creators Lena Liebig, Josimelonie und Frau Löwenherz. Im Unterhaus stellen junge Erwachsene in einer szenischen Lesung das Theaterstück SagdochmalLuca von Lena Gorelik vor, das das Thema Nonbinarität in den Blick nimmt. Im Kleinen Haus wird die Inszenierung Die Verwandlung des Stadt:Kollektiv gezeigt: Der Klassiker über den in einen Käfer verwandelten Gregor Samsa wird von einem diversen Ensemble erzählt, das seine eigenen Körpergeschichten über Selbst- und Fremdwahrnehmung mit Kafkas Erzählung verwebt.
Die Fokus-Woche Queer Art findet statt in Kooperation mit dem Polnischen Institut Düsseldorf, dem Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung und dem Queeren Zentrum Düsseldorf.
Sonderpreise für alle Veranstaltungen von 3 bis 23 €. Der Vorverkauf läuft. Tickets und Infos: www.dhaus.de
Quelle: D’haus