Die Düsseldorfer LINKE will mit der Gründung einer Arbeitsgemeinschaft mehr Sichtbarkeit für queere Lebensweisen schaffen und auch mit Veranstaltungen noch stärker gegen jede Art von Diskriminierung eintreten.
Im Juli 2024 haben Danilo Jojic und mehrere engagierte Mitstreiter*innen die AG Queer des Kreisverbandes der Partei DIE LINKE gegründet. Der Stein kam ins Rollen, nachdem eine Welle der Empörung über das Geheimtreffen von Rechtsextremen in Potsdam und deren Deportationsfantasien durchs Land ging. Auch die Ergebnisse der Europawahl, die rechten Parteien viel Zuspruch brachten, seien für ihn ein entscheidender Grund gewesen, sich politisch zu engagieren, sagt Dani Jojic im DQ-Gespräch. Der 34-Jährige erkundigte sich gezielt nach Möglichkeiten der politischen Teilhabe und fand sie bei der LINKEN. Erst seit Juni dieses Jahres ist er Parteimitglied.
Schnell fand er dort Mitstreiter*innen, die sich mit ihm zusammen für das Thema Queer interessierten und sich innerparteilich für mehr Sichtbarkeit und queerpolitische Akzente stark machten. Mit Unterstützung durch die Kreisgeschäftsführerin Dagmar Maxen wurde dann am 12. Juli 2024 die AG Queer ins Leben gerufen. Erklärtes Ziel ist die „Aufhebung der gesellschaftlichen Trennung zwischen normal und anders“. Die Gruppe um Sprecher Jojic, der seit Kurzem auch Kreisschatzmeister der Partei ist, will sich in der LINKEN für die Rechte queerer Menschen einsetzen, sich aber auch gegen Diskriminierung in allen Lebensbereichen engagieren.
So habe man sich bereits Mitte November auf dem Landesparteitag in Duisburg erfolgreich mit Anträgen beteiligt und den Vorstand mit Formulierungshilfen unterstützt, um die Belange von queeren Menschen stärker sichtbar zu machen, berichtet Danilo Jojic. Beim alle zwei Wochen stattfindenden Aktiventreffen der Düsseldorfer Genoss*innen habe die AG Queer kürzlich ihre aktuelle Kampagne vorgestellt, mit der sie die Arbeit der Aidshilfe unterstützen will. Es gab einen thematischen Input und den Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration gegen die geplanten Landeskürzungen im sozialen Bereich. Auf der Mitgliederversammlung des Düsseldorfer Kreisverbandes verkauften die Queeraktivist*innen dann die Solibären zugunsten der Aidshilfe und am Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember werden 200 Tüten mit Infos und Kondomen verteilt.
Auch in die LSBTIAQ*-Community wollen die Aktiven hineinwirken. So will die AG Queer etwa überparteilich queere Menschen in Düsseldorf vernetzen und queere Kultur und Geschichte fördern. Der monatliche Queer-Stammtisch in der Geschäftsstelle an der Corneliusstraße wird mittlerweile für alle Interessierten geöffnet. Das nächste Treffen der AG Queer findet am Freitag, den 13. Dezember 2024, um 18.00 Uhr in den Hinterhofräumen auf der Corneliusstraße 108 statt. Interessierte, Sympathisant*innen, Parteilose und Allies sind auch hierzu herzlich willkommen.
Text: Oliver Erdmann