Die Ausstellung „Fenster zum Klo“ des französischen Fotografen Marc Martin ist vom 9. bis 21. November in der ehemaligen Toilettenanlage „reinraum Düsseldorf“ in der Adersstraße 30a zu sehen. Sogenannte Klappen gelten als verlorene Paradiese schwuler Sexualität.
Die öffentliche Bedürfnisanstalt hatte noch nie einen guten Leumund. Seit einigen Jahren arbeitet der französische Fotograf Marc Martin zur Geschichte der Pissoirs und dem, was sie erlebt haben. Seine Ausstellung „Fenster zum Klo“ des französischen Fotografen Marc Martin war im vergangenen Winter im „Schwulen Museum Berlin“ ein voller Erfolg. Bevor die Schau in Paris und New York zu sehen sein wird, macht sie Halt in Düsseldorf.
Vom 9. bis 21. November 2018 werden die Fotos von Marc Martin im „reinraum Düsseldorf“ in der Adersstraße 30a gezeigt (täglich von 16.00 bis 22.00 Uhr). Die Vernissage findet am 9. November um 19.00 Uhr statt. Die Finissage-Party zum Internationalen Toilettentag steigt am 17. November um 19.00 Uhr. Am 18. November ist der Fotokünstler Marc Martin dann zu Gast im „Culture Club“ der Kulturetten ab 19.00 Uhr in der Jazz-Schmiede (Himmelgeister Str. 107).
Im Rahmenprogramm der Ausstellung gibt es am 16. November im Loft-Café der Aidshilfe Düsseldorf (Johannes-Weyer-Str. 1) einen Vortrag von Michael Bochow. Der Soziologe und Experte für männliche homosexuelle Lebensweisen sowie Homosexualität und Migration in Deutschland thematisiert die sogenannten Klappen als „Verlorene Paradiese schwuler Sexualität oder Treffpunkte von Klemmschwestern“. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.
Der reinraum ist eine ehemalige unterirdische Toilettenanlage im Herzen von Düsseldorf, die heute zu einem Ort kultureller Begegnung geworden ist. Der Raum hat seinen authentischen Charakter bewahrt und bietet damit dem Künstler Marc Martin eine perfekte Basis für sein Werk. Die erotischen Fotos des Künstlers lassen hier vergangene Realitäten der Subkultur erwachen.
Marc Martins Ausstellung beschäftigt sich mit einem urbanen Phantom. Seine Fotos entlocken den Schattenseiten ihren heimlichen Glanz. Er bevorzugt die dreckige menschliche Realität gegenüber steril anmutenden gesellschaftlichen Erwartungen. Seine Arbeit im Grenzbereich von Poesie und Pornografie legt so gerade gegenüber den jüngeren Generationen Zeugnis von einer Welt der sexuellen Begegnungen ab, die heute nahezu verschwunden ist.
Text: dq/OE | Quelle: Aidshilfe Düsseldorf, Schwules Museum Berlin