Anlässlich des heutigen Welt-AIDS-Tages hat das Düsseldorfer Gesundheitsamt eine Postkarten-Kampagne unter dem Motto "Schon getestet?" gestartet. Mit 20.000 Postkarten wird für die kostenlosen HIV-Tests der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten geworben.
Zum diesjährigen Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember startet das Düsseldorfer Gesundheitsamt eine Postkarten-Kampagne unter dem Motto "Schon getestet?". Mit 20.000 Postkarten, die kostenlos in Szene-Kneipen, Cafés, Bars, Kinos oder Fitnesscentern ausliegen, wird für die kostenlosen HIV-Tests der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten geworben. Die städtische Fachstelle Sexuelle Gesundheit ruft im Rahmen des Welt-AIDS-Tag 2019 zur Auseinandersetzung mit dem eigenen, ganz individuellen Risiko für eine Infektion mit dem HI-Virus auf. Sie ermuntert, bei Bedarf einen HIV-Test machen zu lassen.
Dirk Jehle (Personalrat), Birgit Becker (Fachstelle Sexuelle Gesundheit), Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke (Beigeordneter für Gesundheit) und Dr. Klaus Göbels (Leiter Gesundheitsamt) stellten die Postkartenaktion für HIV-Tests vor.
Die frühzeitige Kenntnis einer HIV-Infektion ist für Betroffene besonders wichtig, denn nur so sind diese in der Lage, rechtzeitig mit einer medikamentösen Therapie zu beginnen und dadurch den Infektionsverlauf günstig zu beeinflussen und schwere Verläufe zu verhindern. Unter diesen Voraussetzungen ist die Lebenserwartung mittlerweile annähernd normal.
Die Fachstelle Sexuelle Gesundheit des Gesundheitsamtes Düsseldorf befindet sich auf der Kölner Straße 180 und bietet vertrauliche Beratung und einen kostenfreien HIV-Test an, der anonymisiert
durchgeführt wird. Der HIV-Test findet nach vorheriger online-Terminvereinbarung unter www.duesseldorf.de/gesundheitsamt/infektionskrankheiten/sti/hiv.html oder ohne Buchung eines Termins montags
von 13 bis 14.30 Uhr statt.
Die Zahl der HIV-Infektionen in der Landeshauptstadt Düsseldorf schwankt von Jahr zu Jahr, ist aber insgesamt gesunken. Hatte das Robert-Koch-Institut 2013 insgesamt 68 Neuinfektionen registriert, stieg die Zahl im Jahr 2014 auf 74. Seitdem sank sie von 53 im Jahr 2015 auf 34 in diesem Jahr (Stand: 14. November). Allerdings ist mit Nachmeldungen zu rechnen. Der deutliche Rückgang der HIV-Neudiagnosen ist vermutlich auf die 2014 erfolgte Einführung des frühzeitigen Therapiebeginns nach HIV-Diagnose sowie der Zulassung der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) Ende 2017 zurückzuführen. "Trotz des Rückgangs der Neuinfektionen und besserer Therapiemöglichkeiten bleibt HIV eine ernstzunehmende Bedrohung. 'Safer Sex' ist nach wie vor das Mittel der Wahl dagegen. Und wenn es dann doch passiert ist, bietet ein frühzeitiges Erkennen der Infektion die besten Chancen den weiteren Verlauf positiv zu beeinflussen. Unsere anonymen Test sind dabei hilfreich", rät der Beigeordnete für Gesundheit, Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke.
Die Landeshauptstadt Düsseldorf geht im eigenen Haus mit gutem Beispiel gegen eine Stigmatisierung von HIV-betroffenen Menschen voran. Um von HIV betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein
diskriminierungsfreies Bewerbungs- und Arbeitsumfeld zu bieten, setzt sie unter anderem auf Aufklärung. "Für die Landeshauptstadt Düsseldorf ist eine offene und vielfältige Kultur eine
Bereicherung. Diese fördert auch einen angemessenen Umgang mit HIV am Arbeitsplatz. Nach heutigem Stand der Medizin ist HIV eine behandelbare Infektionskrankheit und bezogen auf die Ausübung
einer beruflichen Tätigkeit vergleichbar mit anderen chronischen Erkrankungen. Daher ist heute auch die Mehrheit der Menschen, die mit HIV leben, erwerbstätig", stellt Dirk Jehle, Mitglied des
Personalrats der Allgemeinen Verwaltung, fest.
In den Richtlinien der Stadtverwaltung zu HIV/Aids am Arbeitsplatz heißt es dazu unter anderem: "Die Landeshauptstadt Düsseldorf akzeptiert keine Diskriminierung von Menschen am Arbeitsplatz, die
von HIV/Aids betroffen sind. Dem Grundsatz menschenwürdiger Arbeit entsprechend setzt sie sich dafür ein, ein Arbeitsklima der Vielfalt zu leben, in dem niemand auf Grund von Geschlecht, Rasse
oder ethnischer Herkunft, Alter, Religion, sexueller Identität oder Behinderung diskriminiert, ausgegrenzt oder benachteiligt wird. (....) Die Landeshauptstadt Düsseldorf duldet keine
diskriminierenden Handlungen oder 'Mobbing' gegenüber HIV-positiven Mitarbeitenden. Betroffene werden ausdrücklich ermutigt, sich gegen Diskriminierung und 'Mobbing' zur Wehr zu setzen. Ihnen
wird empfohlen, gegenüber der diskriminierenden oder mobbenden Person klar zu machen, dass deren Verhalten als verletzend oder missachtend empfunden wird und das Arbeitsklima stört."
Quelle: Pressedienst der Landeshauptstadt Düsseldorf