Die Hörspiel-Version des Theaterstücks „America“ von Autor Giorgio Ferretti hat gestern als Live-Event in der Theaterfabrik Düsseldorf Premiere gefeiert. Eric Haarhaus, Marvin Wittiber und Valerie Schneider begeisterten in ihren Rollen.
Ein junger Mann entdeckt America – in einer Zeitschrift mit nackten Männerkörpern. Dieses America ist Sehnsucht: nach Berührung, Verständnis und Identität. Giorgio Ferrettis Stück erzählt die emotionale Reise eines Ichs, das sich seiner Sexualität und Zugehörigkeit stellt, zwischen Anfeindungen und Selbstreflexion. Mit lyrischem Rhythmus erforscht der Protagonist Liebe, Erotik und ein emotionales Zuhause, leidenschaftlich und verletzlich, auf der Suche nach seinem persönlichen America.
Das Premierenpublikum in der ausverkauften Theaterfabrik Düsseldorf war begeistert und spendete langanhaltenden Applaus. In der Hauptrolle war der 22-jährige Eric Haarhaus zu erleben. Er verkörperte glaubhaft das junge Ich auf der Suche nach seinem America, mal hoffnungsvoll, mal verzweifelt, und den Aufbruch ins Erwachsenenleben mit all den facettenreichen Erfahrungen mit unterschiedlichen Bezugspersonen. Valerie Schneider und Marvin Wittiber, der zugleich für die Regie verantwortlich zeichnete, schlüpften gekonnt und unterhaltsam in unterschiedliche Rollen – von der Mutter, der besten Freundin, den Chef oder den ersten Liebhaber. Die schlaglichtartigen Episoden wurden begleitet und atmosphärisch eingerahmt von der Komposition des jungen Musikers Kilian Bergen. Für das Bühnenbild kreierte Saskia Holte überaus passend ein spiegelndes Mobile in Regenbogenfarben. Dramaturgin des Stücks war Simone Saftig.
Für sein Stück „America“ erhielt Giorgio Ferretti 2022 den exil-Dramatiker*innenpreis der „Wiener Wortstaetten“ verliehen. Aktuell ist das Theaterstück am Schauspiel Leipzig zu sehen. Die Hörspiel-Version ist am 30. und 31. Januar 2025 noch einmal in Wuppertal (Café ADA) zu erleben. Ab dem 1. Februar 2025 wird es auf allen gängigen Streaming-Plattformen veröffentlicht.
Text: Oliver Erdmann