Am vergangenen Donnerstag haben Unbekannte mit Aufklebern die Aushänge des Referats für bisexuelle und schwule Studierende an der Hochschule Düsseldorf überklebt. Die AStA-Vertreter*innen werten dies als homophoben Angriff.
Die Postkarten von AIDS-Präventionskampagnen, die an der Tür zu den Räumlichkeiten des AStA–Referats für bisexuelle und schwule Studierende an der Hochschule Düsseldorf angebracht waren, zeigten u.a. Männer, die sich küssen und einander umarmen. Die Motive wurden mit öffentlich ausliegenden Aufklebern überklebt. Nach der Entdeckung am Freitag waren die Referatsmitarbeitenden und der AStA-Vorstand schockiert.
„Egal ob es sich hierbei um gezielte Aktionen oder Handlungen aus Affekt handelt, es ist als Angriff zu werten“, so Martin Bühren vom Referat für bisexuelle und schwule Studierende. „Wir
verstehen dies als Angriff gegen Diversität, Weltoffenheit und Gleichberechtigung“, schreibt der AStA-Vorstand auf Facebook, „Homophobie hat kein Platz bei uns. Wir sind gegen jede Form der
Diskriminierung an unserer Hochschule.“
„An gleichgeschlechtlicher Liebe und Zuneigung ist nichts falsch! Ebenso wenig daran, diese öffentlich zu zeigen. Egal ob real oder auf einer Postkarte. Mit dieser Aktion zeigen die Verantwortlichen nur ihre eigene Unfähigkeit, das Leben zu nehmen wie es ist: Bunt und vielfältig!“, so Referent Martin Bühren. „Wenn es das Ziel war, uns einzuschüchtern, dann ging das nach hinten los. Wir freuen uns über den großen Zuspruch aus der Studierendenschaft für unsere Arbeit. Unsere Tür steht weiterhin allen offen und das wird auch so bleiben. Auch wenn die Verantwortlichen über ihre eigene Homophobie reden wollen.“
Die Tat wurde vermutlich in der Zeit zwischen Donnerstagabend (24.10.2019) und Freitagmorgen (25.10.2019) begangen und am Freitagmorgen bemerkt.
Der Vorsitz des AStA der Hochschule Düsseldorf betont: „Leben am Campus und in der Gesellschaft ist bunt und gerade deswegen schön. Wir verurteilen jedwede Aktion die sich gegen die Rechte, die Sichtbarkeit und das Leben von Menschen egal welcher geschlechtlichen Identität und sexuellen Ausrichtung richtet. Wir unterstützen die Arbeit des AStA-Referats für schwule und bisexuelle Studierende. Wir sprechen uns weiter für jedwede Arbeit aus, die schwules und bisexuelles Leben sichtbar macht, unterstützt und fördert. Aktionen gegen unser Referat richten sich gegen uns alle im AStA und gegen die gesamte Studierendenschaft und werden so nicht hingenommen. Wir wollen eine laute Stimme für alle sein, die sich Anfeindungen ausgesetzt sehen und unser aller Leben weiter bunt bereichern möchten.“
Text: Oliver Erdmann