Der Düsseldorfer Filmwissenschaftler und Rundfunkmoderator Jürgen Gauert ist seit vielen Jahren auch publizistisch tätig und schreibt unter anderem Romane. Unter dem Pseudonym Julian Lehe erzählt er in seinem True-Crime-Debüt von Mordfällen an prominenten Homosexuellen.
„Night and Gay – Prominente Homosexuelle und ihre Mörder“ erzählt von zehn tragischen und aufwühlenden Tragödien. Das True-Crime-Debüt des Düsseldorfer Buchautors Julian Lehe thematisiert erstmals wahre Kriminalfälle, in denen prominente schwule Männer zum Opfer wurden. Erschlagen, erdrosselt, erschossen. Nicht, weil sie homosexuell waren. Sondern weil sie zu ihrer Zeit nicht so leben konnten, wie sie es wollten. Weil es Gesetze gab, die homosexuelle Handlungen unter Strafe stellten. Das trieb Männer, die Männer liebten, oft in Abgründe, denen sie nicht mehr entkamen.
Die Fälle, die Julian Lehe intensiv recherchiert hat, handeln von Schicksalen, die berühren. Es sind jene von Schauspielern, Sängern, Entertainern, Schriftstellern und Komponisten. Auch zwei
deutsche Gay-Promis sind dabei: Modezar Rudolf Moshammer und der Bundesliga-Fußballspieler Heinz Bonn. Julian Lehe geht es immer auch um die Täter. Oftmals kamen sie mit viel zu milden Strafen
davon, wie im Fall des US-Schwulenaktivisten Harvey Milk. Dessen Mörder wurde 1979 zu nur fünf Jahren wegen Totschlags verurteilt, was in San Francisco zu gewaltsamen Aufständen der Gay-Community
führte. So gelingt dem Autor in seinen Geschichten immer auch ein Blick auf die schwule Emanzipationsgeschichte.
Julian Lehe: Night and Gay. Prominente Homosexuelle und ihre Mörder.
232 Seiten. Edition Irish Rose. Erschienen am 1. Oktober 2018.
5,99 Euro. Erhältlich als E-Book bei Amazon, Thalia und Co.
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Text: Oliver Erdmann