Schon vor dem 15-jährigen Bestehen im September feiert der K1-Club den Neustart nach dem Corona-Lockdown. Szenewirtin Romana Koren hat viel Neues für ihre Gäste vorbereitet und hofft, dass zum Clubjubiläum auch wieder Partyabende und Karaoke möglich sein werden.
Der lange Corona-Lockdown hat besonders den Clubs und Diskos zugesetzt. Sie waren die ersten, die wegen Corona schließen mussten, und sind nun die letzten, die wieder öffnen dürfen. Am 1. September soll das laut der aktuellen Coronaschutzverordnung des Landes NRW der Fall sein. Gäste können dann mit einem negativen Testergebnis und nach Registrierung über die Luca-App zur Kontakt-Rückverfolgung wieder tanzen und feiern. Falls die neue Delta-Variante des Coronavirus dem Ganzen nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht.
Auch ohne Corona – die queere Ausgeh-Szene hat in den letzten Jahren arg gelitten. Einige Düsseldorfer Szeneläden haben für immer schließen müssen. So gibt es den beliebten MUSK-Club schon seit
Längerem nicht mehr. In den zurückliegenden Wochen mussten auch der Club Levent auf der Grupellostraße und die Kneipe „Wilma - Next Generation“ auf der Bismarckstraße für immer zumachen. Diverse
Gründe haben hierfür eine Rolle gespielt, aber letztlich hat sich auch das Ausgehverhalten der LSBTIAQ*-Community im Vergleich zu früher stark verändert. Der K1-Club auf der Karlstraße ist da ein
Fels in der Brandung und bereitet sich jetzt auf den Neustart nach Corona vor.
Romana Koren hat tapfer durchgehalten. Sie ist die Chefin vom K1 und hat schon den ersten Lockdown im vergangenen Jahr dazu genutzt, um die Räumlichkeiten zu renovieren. Jetzt investiert die Wirtin, die von ihren Gästen Ramona genannt wird, in neueste Klimatechnik. Drei Klimageräte an den Decken sorgen für angenehme Temperaturen auch im Hochsommer. Eine leistungsfähige Zu- und Abluftanlage garantiert zudem, dass ständig frische Luft zugeführt wird. Am Eingang und auf den WCs gibt es kontaktlose Desinfektionsspender, und in Kürze werden auch die Wasserhähne hygienegerecht umgerüstet.
Das Highlight für die Besucher*innen dürfte aber die neue Terrasse sein. Das Angebot der Stadt, die Parkplätze vorm Haus für Außengastronomie nutzen zu dürfen, hat Romana Koren sofort angenommen.
Auf der neugebauten Terrasse können die Gäste jetzt täglich ab 16 Uhr kühles Bier und andere leckere Getränke im Freien genießen. Zwei Parkbuchen – durch einen Baum getrennt und etwas beschattet
– wurden aufwändig umgestaltet und bieten viel Platz zum Treffen und Unterhalten. Dank des Radweges bleibt der Autoverkehr auf der vielbefahrenen Straße auf Abstand.
Im September 2021 feiert der K1-Club sein 15-jähriges Bestehen. Romana Koren ist seit 19 Jahren Szenegastronomin in der Landeshauptstadt. Geboren in Ex-Jugoslawien, kam sie mit acht Jahren nach Deutschland. Erste Erfahrungen in der Gastronomie sammelte sie bei einer großen Steakhouse-Kette, wo sie bis in die Betriebsleitung aufstieg. Selbstständig machte sie sich zunächst mit einem Imbiss, eröffnete dann aber das damalige „Aroma“ als normales Café auf der Oststraße. „Zwei Schwule aus der Nachbarschaft gaben mir den Tipp, daraus einen Treffpunkt für die schwul-lesbische Szene zu machen“, erinnert sich Romana Koren. Da der Laden nicht so gut lief, änderte sie kurzerhand das Konzept. Bis heute freut sie sich über diesen Schritt.
Als der damalige Gay-Club Murphy's auf der Karlstraße geschlossen wurde, übernahm die Szenewirtin den Laden und wandelte ihn zum K1-Club um. Das Café Aroma existierte noch einige Zeit parallel,
musste dann aber zumachen, weil es Ärger mit dem benachbarten Hotelbetrieb gab. Vor ein paar Jahren eröffnete sie eine zweite Location, die „2 Box Bar“, beendete das „Experiment“ aber nach zwei
Jahren aus persönlichen Gründen. Seither konzentriert sich Romana Koren wieder ganz auf ihr K1 und freut sich über viele gute Stammgäste und -gästinnen.
Täglich ab 16 Uhr geöffnet, bietet der K1-Club (Bismarckstraße 93, Eingang Karlstraße) ein wechselndes Unterhaltungsangebot. Beliebt sind die Karaoke-Abende, die Motto-Partys und die After-Hour für Nachtschwärmer*innen.
Infos unter www.facebook.com/k1clubddorf
Text: Oliver Erdmann