Düsseldorf erhält ein Denkmal für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Intersexuelle und Queers. Die Community nimmt dies zum Anlass, um auf Facebook für das neue Denkmal zu werben und aktuelle Themen zu platzieren.
Die Coronakrise hat auch die LSBTIQ*-Community hart getroffen. Beratungsstellen mussten vorerst schließen. Ersten Schätzungen zufolge stieg der Anteil häuslicher Gewalt, von der auch LSBTIQ* besonders betroffen sind. Aber auch Veranstaltungen und Selbsthilfegruppen mussten reihenweise ausfallen. Oftmals sind diese Angebote die einzige Möglichkeit für LSBTIQ*, um Diskriminierung und Gewalt zu thematisieren.
"Gerade im Wahljahr trifft uns das hart. Wir sind es gewohnt, auf Politiker*innen zuzugehen, unsere Themen zu setzen und für mehr Vielfalt und Akzeptanz zu werben. Das geht oftmals nur mit
Begegnung und persönlichen Gesprächen", berichtet Gabriele Bischoff, Sprecherin des LSBTIQ+ Forums, in dem über 30 Vereine, Gruppen und Initiativen aus Düsseldorf zusammengeschlossen sind.
Vor Kurzem beschloss der Kulturausschuss den Bau eines Denkmals für LSBTIQ*. Anlässlich des 51. Jahrestages der Aufstände gegen Polizeigewalt gegen LSBTIQ* in New York startete das LSBTIQ+ Forum Düsseldorf nun die Kampagne #WeMadeHistory. "Denn wir sind die Held*innen unserer Geschichte!", erklärt Gabriele Bischoff. "Unter Abstandsregeln haben wir mit Aktivist*innen das Denkmal lebhaft nachgestellt. Auch der Künstler Claus Richter war dabei. Mit den einzelnen Bildern vor der Skyline, dem Rathaus, der Mahn- und Gedenkstätte, Szenekneipen oder dem Aids-Denkmal "Namen und Steine" sprechen wir Themen an und bewerben zeitgleich das neue Denkmal", so Bischoff weiter. Marco Grober, ebenfalls Sprecher des LSBTIQ+ Forum, ergänzt: "Das Denkmal ist somit Ausgangspunkt weiterer politischer Initiativen und kein Schlussstrich unter unserer Geschichte."
Auf den Bildern, die auf Facebook geteilt werden können, finden sich beispielsweise Aufrufe, lokale Szenekneipen zu unterstützen, die Corona-Hinweise ernst zu nehmen, die aktuelle Ausstellung zum Paragraph 175 in der Mahn- und Gedenkstätte aufzusuchen, im September wählen zu gehen oder auch an die an Aids verstorbenen Menschen zu gedenken. "Denn die Coronakrise erinnert auch uns schmerzlich daran, wie sehr eine Pandemie unser Leben und unsere Community verändern kann", betont Marco Grober.
Quelle: LSBTIQ+ FORUM DÜSSELDORF