Das Team der Lesben- und Schwulen-Bibliothek Düsseldorf stellt hier regelmäßig lesenswerte Bücher vor. Diesmal: „Into You“ von Daniel Viragh und „Die Roten Schriftrollen“ von Cassandra Clare & Wesley Chu. Viel Freude beim Lesen!
Into You
Daniel Viragh
Native English Ltd. | ISBN 978-1738635825
Der neueste Gedichtband des kanadischen Autors Daniel Viragh "Into You" dreht sich um die von ihm bereits bekannten Themen Sexualität, Religion, Trauma, Trauer und psychische Gesundheit. In seinen Gedichten gelingt es Daniel, diese Themen auf wunderbare Weise miteinander zu verbinden.
Er eröffnet eine Diskussion über Identität und darüber, wie diese Aspekte der eigenen Persönlichkeit eine Identität schaffen oder beeinflussen. Die Beschreibungen des Autors lassen viel Persönlichkeit in die Gedichte der Sammlung einfließen. So gelingt es ihm, seine Erfahrungen, Hürden und die Reise seiner Identität durch das Leben mit den Leser*innen zu teilen.
Die Sprache der Gedichte beschreibt die Konzepte von Sexualität, Religion, Trauma oder psychischer Gesundheit einerseits mit sorgfältiger Diskretion, zum Beispiel in gebetsartigen Gedichten oder in Anspielungen auf seinen Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt. Aber er ist auch in der Lage, schroff und hart zu sein, was der Sammlung ein Gleichgewicht verleiht, das für den Leser leicht zu erleben ist.
Daniels neuer Gedichtband gibt uns Einblicke in das Leben eines queeren und jüdischen Menschen in der modernen Welt.
Ich habe diese Sammlung mit Vergnügen gelesen, und einige der geschriebenen Zeilen werden mir auch in der Zukunft noch in Erinnerung bleiben.
Vorgestellt von Natalie Wiedenau
Die Roten Schriftrollen
Cassandra Clare & Wesley Chu
Goldmann | ISBN 978-3-442-20602-5
Es hätte alles so schön sein können … Der erste gemeinsame Urlaub in der noch jungen Beziehung von Alexander (Alec) Lightwood und Magnus Bane. Magnus schlug vor sich zusammen Europa anzusehen: Paris, Rom, Berlin etc. Er wollte Alexander die Welt zu Füßen legen, die er nun schon seit über vierhundert Jahren kennt und Alexander noch keine zwanzig. Als wäre es nicht schon schwierig genug ihre beiden Welten zu vereinen: Magnus, der oberste Hexenmeister von Brooklyn und Sohn des Höllenfürsten Asmodeus, und Alec, ein Schattenjäger, in dessen Adern das Blut eines Erzengels fließt. Natürlich will man sich da gegenseitig beeindrucken und das Letzte, was man da noch gebrauchen kann, ist eine halbe Anschuldigung des Rats der Hexenwesen eventuell irgendwann vor ein paar hundert Jahren einen dämonenanbetenden Kult geschaffen zu haben – Die Blutrote Hand!
Vor allem weil die Kultisten plötzlich anfangen wahllos Feenwesen und Menschen gleichermaßen zu ermorden. Eigentlich müsste Alec die Angelegenheit dem Rat der Schattenjäger melden, damit der Rat Magnus befragt – sprich ein wenig foltern und dann in einer Gefängniszelle vergessen. Also lieber selbst aktiv werden und recherchieren, wer das neue Oberhaupt des Kultes ist, ohne sich dabei von Dämonen oder anderen Schattenjägern aufhalten beziehungsweise umbringen zu lassen.
Man muss kein Fan der Originalserie (Chroniken der Unterwelt) sein oder des Films oder der TV-Serie. Die Andeutungen sind sehr oberflächlich. Innerhalb kürzester Zeit versteht man die Anziehung zwischen den beiden, die unterschiedlicher nicht sein können und die versuchen ihre Liebe zu leben. Ich hätte mir mehr dunklen Humor der Originalserie gewünscht, aber wenigstens sind die Kampfszenen gut geschildert. Zum Ende hin nimmt der Roman noch einmal richtig Fahrt auf und erweitert den queeren Cast um ein paar neue Charaktere. Des Weiteren präsentiert das Autoren-Duo eine alternative Bedeutung des Untertitels, mit der ich nicht gerechnet habe. Insgesamt gut zu lesen macht der Roman Neugier auf Band 2.
Vorgestellt von Markus Gickeleiter
Die Bücher können bei der LUSBD Lesben- und Schwulen-Bibliothek Düsseldorf kostenlos ausgeliehen werden.
Lesben- und Schwulenbibliothek Düsseldorf
im Bürgerhaus Angermund
Graf-Engelbert-Str. 9
40489 Düsseldorf
Geöffnet jeden Sonntag von 15.00 bis 16.30 Uhr
Anmeldung erforderlich
DQ – Düsseldorf Queer dankt dem Team der LUSBD für die nette Zusammenarbeit.