Weil ich ein Männchen bin

Marcel, du hast bereits Mitte Dezember im Düsseldorfer Takelgarn Theater einen Auszug aus deinem ersten Solo-Programm gebracht. War das so etwas wie eine Generalprobe?

Ich bin ja schon seit September mit den Vorpremieren meines Solos „Weil ich ein Männchen bin“ in Deutschland unterwegs. Und jede Vorstellung ist in gewisser Weise eine Generalprobe. Jeder Aufritt ist fast wie ein Vorstellungsgespräch. Der Auftritt im Takelgarn war sozusagen eine Kostprobe.

Hast du nach deinen Kostproben vor Publikum noch irgendwas an deinem Programm geändert?

Jedes Mal. Nach jeder Vorstellung kommt etwas hinzu, was am Abend spontan super funktioniert hat oder fliegt raus, weil ich merke, dass es einfach nicht passt. Das ist sehr lebendiger Prozess. Aber es sind vermutlich aus der Sicht des Publikums nur Kleinigkeiten. Das Grundgerüst des Abends steht.

Wenn du als Berliner im Rheinland unterwegs bist, stellst du Unterschiede hinsichtlich des Publikums fest?

 

Das Publikum im Rheinland kommt um Spaß zu haben. Den bringen die meisten schon mit ins Theater. Lachen gehört hier zum Kulturgut. Hier sind die Leute vorbereitet und offen für jegliche Form von Unterhaltung. In Berlin hingegen muss man sich als Künstler erstmal beweisen. Dort ist das Publikum etwas kritischer und im ersten Moment auch etwas reservierter. Aber wenn die Stimmung erst einmal passt, dann wird der Abend großartig, egal wo.

Und nun die Gretchen-Frage: Düsseldorf oder Köln?

 

Castrop-Rauxel war keine Option? ;-) In Düsseldorf hatte ich bisher die meisten Auftritte und auch meine größten Moderationen mit NightWash im Savoy Theater. In Köln bin ich aber generell häufiger. Jetzt komme ich mir vor wie ein Scheidungskind, dass zwischen Mama und Papa entscheiden soll. Ich würde sagen, ich beantrage alleiniges Sorgerecht für mich selbst. Darauf erstmal ein Alt!