Ab heute fährt eine Pride-Bahn durch die Landeshauptstadt. Die Stadt Düsseldorf und die Rheinbahn setzen gemeinsam ein klares Zeichen für Respekt und für eine aufgeschlossene, offene Gesellschaft. Für die Gestaltung der Regenbogen-Tram sorgten zwei junge Community-Künstler.
Eigentlich sollte die Pride-Bahn schon im vergangenen Jahr durch Düsseldorf fahren. Anlässlich der EuroGames 2020 war dies eine Idee der LSBTIQ*-Community, die zusammen mit der Rheinbahn AG weiterentwickelt wurde. Die Corona-Pandemie hat dann aber nicht nur dem queeren Sportevent einen Strich durch die Rechnung gemacht, auch der Zeitplan der Rheinbahn für die Regenbogen-Wagen musste angepasst werden. Doch jetzt kann die Straßenbahn unter dem Motto „Ride with Pride“ endlich auf die Schiene gehen.
Der Stadtbahn-Wagen, der auf den Linien 74 bis 79 fahren wird, hatte am 4. März 2021 Premiere. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender der Rheinbahn AG, weihten
die Pride-Bahn im Beisein von Vertreterinnen des Gleichstellungsbüros, der NRW-Kampagne Anders & Gleich und der beteiligten Grafiker an der Arena-Haltestelle ein. Mindestens ein Jahr lang
soll die Regenbogenbahn nun durch Düsseldorf fahren.
Vorne (von links): V.-Julian Bringezu (Gestalter) und Leonie Dams (Projektleiterin der Anders&Gleich Kampagne). Hinten (von links): Jana Hansjürgen (Diversity-Beauftragte Stadt Düsseldorf), Georg Patermann (Gestalter), Elisabeth Wilfart (Gleichstellungsbeauftragte Stadt Düsseldorf), Klaus Klar (Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor der Rheinbahn) und Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller
Grafisch gestaltet wurde die Pride-Bahn von zwei Künstlern aus der LSBTIQ*-Community. Die Grafiker V.-Julian Bringezu und Georg Patermann haben die Motive mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. „Wir haben für dieses Projekt wirklich gebrannt“, sagen die beiden jungen Gestalter. Jana Hansjürgen, Diversity-Beauftragte der Stadt, freut sich über die tolle Zusammenarbeit: „Das Team hat wirklich mit Herzblut an der Sache gearbeitet“, sagt sie. Auch und gerade die Beteiligten auf Seiten der Rheinbahn seien Feuer und Flamme für das Projekt gewesen.
Die Außenseiten der Straßenbahn sind in Regenbogenfarben und mit diversen Figuren gestaltet, die die Vielfalt der LSBTIQ*-Community darstellen sollen. Zu entdecken sind zum Beispiel eine
Regenbogenfamilie, ein lesbisches Pärchen unterschiedlicher kultureller Herkunft oder ein älteres Schwulenpaar. Im Innenraum sind Infotexte zu finden, die über unterschiedliche Aspekte des
Themenbereichs aufklären. Die Grundlage hierfür bildet die „Fibel der vielen kleinen Unterschiede“ des Projekts „Anders & Gleich – LSBTIQ* in NRW“, die Begriffe zur sexuellen und
geschlechtlichen Vielfalt verständlich erläutert.
Klaus Klar, Rheinbahn-Vorstandsvorsitzender, sagt zum Start der Regenbogen-Bahn: „Die Pride-Bahn fährt als Blickfang durch unser Netz und macht tausende Fahrgäste darauf aufmerksam, dass jeder Mensch anders ist und stolz darauf sein kann und muss – daher das Motto „Ride with Pride“. Das gilt für unsere Fahrgäste, aber auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller ergänzt: „Düsseldorf ist eine tolerante, weltoffene Stadt der Vielfalt mit einer sehr bunten und aktiven Community – und dafür wird auch die Pride-Bahn
stehen.“
Um der Pride-Bahn möglichst viel Aufmerksamkeit zu schenken, ruft das Gleichstellungsbüro dazu auf, Fotos zu machen und in Sozialen Medien zu teilen. Hashtags hierfür sind #RainbowRheinbahn und #RideWithPride.
Text: Oliver Erdmann