Am Vorabend der Bundestagswahl 2025 findet im Anschluss an die Szenische Lesung „Nach dem Rosa Winkel“ am 22. Februar 2025 im Theatermuseum Düsseldorf ein Podiumsgespräch statt (Beginn: ca. 21 Uhr). Der Eintritt ist frei.
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Im Herbst 2024 setzten sich junge Menschen unter der Leitung von Regisseur Marvin Wittiber im Theaterprojekt „Allein im Rosa Winkel“ intensiv mit der Verfolgung der queeren Szene im nationalsozialistischen Düsseldorf auseinander. Nun führt das Theaterkollektiv diese künstlerische Auseinandersetzung fort. In einer szenischen Lesung fragt es nach der Bedeutung des Kriegsendes vor 80 Jahren für queere Düsseldorfer*innen: Wie ging das Leben für die Überlebenden weiter? Konnten sie die Isolation und Einsamkeit überwinden? Wurde die zerschlagene, einst blühende queere Subkultur wiederbelebt? Wie lässt sich davon heute erzählen? Und welche Kämpfe um Anerkennung und gleiche Rechte sind noch immer nicht gewonnen?
Die Abschlusspräsentation des Intensiv-Theaterworkshops „Nach dem Rosa Winkel“ beginnt am 22. Februar 2025 um 19.30 Uhr mit einer thematischen Einführung durch Astrid Hirsch-von Borries (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf). Nach der Szenischen Lesung findet das Podiumsgespräch „Nach dem Rosa Winkel: Queere Rechte auf dem Prüfstand“ statt. Beginn gegen 21 Uhr. Mit: Jana Hansjürgen (Leitung Landesfachstelle blick* zu LSBTIQ* Strukturen im ländlichen Raum), Lilith Raza (Referentin für LSBTIQ+ mit Flucht- und Migrationsgeschichte & Vorstand Queeres Netzwerk NRW), Marcus Velke-Schmidt (Historiker & Vorsitzender des Centrum Schwule Geschichte Köln) und Marvin Wittiber (Regisseur & Künstlerische Leitung in „Nach dem Rosa Winkel“). Moderation: Simon Pycha.
Eine Veranstaltung von DüsselDrama in Kooperation mit dem Theatermuseum Düsseldorf und Demokratie leben! Düsseldorf. Medienpartner: Düsseldorf Queer.
Teilnehmende an dem Podiumsgespräch:
Jana Hansjürgen
Jana Hansjürgen leitet seit Mai 2022 die Landesfachstelle blick* zu LSBTIQ* Strukturen im ländlichen Raum. Zuvor hat sie die queeren Jugendeinrichtungen in Gelsenkirchen und Düsseldorf aufgebaut und geleitet und war als Diversity Beauftragte der Landeshauptstadt Düsseldorf mit dem Schwerpunkt LSBTIQ* tätig.
Lilith Raza
Lilith Raza ist eine Menschenrechtsaktivistin und Referentin für LSBTIQ+ mit Flucht- und Migrationsgeschichte. Seit mehreren Jahren setzt sie sich für die Rechte queerer Geflüchteter ein und arbeitet in verschiedenen Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene. Derzeit ist sie als Fachreferentin für das Projekt "Fluchtgrund: queer – Queer Refugees Deutschland" sowie als Vorstandsmitglied des "Queeren Netzwerks NRW" tätig. Sie engagiert sich für mehr Sichtbarkeit und den Schutz marginalisierter queerer Communities.
Marcus Velke-Schmidt
Marcus Velke-Schmidt ist Historiker und Vorsitzender des Centrum Schwule Geschichte Köln. Er forscht zu Displaced Persons und Heimatlosen Ausländern in Deutschland sowie zur Geschichte der Repression und Emanzipation gleichgeschlechtlicher Lebensweisen. Zudem kuratiert er Ausstellungen, zuletzt “Im Namen des Volkes!? § 175 StGB im Wandel der Zeit”, und führte Zeitzeug*innen-Interviews für die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld.
Marvin Wittiber
Marvin Wittiber ist Regisseur und Autor. Er studierte Sozialwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und interessiert sich in seinen Arbeiten besonders für das wechselseitige Verhältnis von Individuum und Gesellschaft. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Projekte mit jungen, queeren Menschen – zuletzt in „Der queere Chor“ in Weimar und aktuell in der Rosa-Winkel-Trilogie in Düsseldorf.
Simon Pycha (Moderation)
Simon Pycha analysiert als freier Journalist Internet-Phänomene und mediale Trends. Er studierte Linguistik und Data Science. Seine Berichterstattung beleuchtet strukturelle Entwicklungen unserer Gesellschaft durch einen queeren Blickwinkel.
Text: Oliver Erdmann | Quelle: DüsselDrama