Im Rahmen des WinterPride 2023 hat der Verein Pride Düsseldorf e.V. zum ersten Mal einen Community-Ehrenpreis verliehen. Der „Stein des An#Stoßes“ ging an Paul Uwe Gollenbusch für seinen Einsatz für queere Geflüchtete.
Am 2. Dezember 2023 hat der zweite Düsseldorfer WinterPride stattgefunden. Laut Veranstalterangaben haben sich rund 200 Menschen an der LSBTIAQ*-Demonstration beteiligt. Der Demozug startete am Nachmittag in der Nähe des Hauptbahnhofs und führte durch die Innenstadt über die Kö bis hin zum Schwanenmarkt an der Graf-Adolf-Straße, wo die Schlusskundgebung stattfand. Die Schirmherrschaft hatte Oberbürgermeister D. Stephan Keller übernommen. Pride Düsseldorf e.V. hatte nach 2019 nun zum zweiten Mal einen WinterPride organisiert.
Im Anschluss an die Demonstration fand am Abend eine „Queer Pride Night“ im Kunstraum Kö106 statt. In Kooperation mit dem Verein Queeres Zentrum Düsseldorf e.V. standen Musik- und Showacts auf dem Programm. Auf der liebevoll geschmückten Bühne unterhielten unter anderen der Chansonnier Mayo Velvo, die Dragqueen Aria Viderci, der Poetryslammer Sven Hensel und Musiker*in Mags das Publikum. Die Moderation hatten Bernd Plöger, die Dragqueen Effi Biest und Guillotine Bayonette von den Kulturetten übernommen. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung eines Community-Ehrenpreises.
Zum ersten Mal stiftete Pride Düsseldorf e.V. den „Stein des An#Stoßes“. Von nun an jährlich will der Verein eine Person oder Initiative ehren, die einen „nachhaltigen gesellschaftlichen Veränderungs- und Modernisierungsprozess ins Rollen gebracht hat“ – insbesondere mit Lokalbezug und besonderer Beachtung von LSBTIAQ*-Achtsamkeiten, so Pride Düsseldorf. Preisträger 2023 ist Paul Uwe Gollenbusch, der sich seit Jahren u.a. für queere Geflüchtete in Düsseldorf einsetzt. Frank Münch, Vorsitzende*r von Pride Düsseldorf e.V., überreichte die Skulptur – ein vergoldeter Rheinkieselstein auf einem Teil einer verrosteten Straßenbahnschiene – an den Preisträger.
Im Urkundentext heißt es: „Für seinen unermüdlichen Einsatz für Menschlichkeit in Zeiten wachsenden gesellschaftlichen Widerstandes und für die stringente Zielverfolgung, LSBTIAQ* und minderjährigen Geflüchteten Chancen eines Neubeginns in Würde zu eröffnen,
wird Paul Uwe Gollenbusch [der Stein des An#Stoßes 2023] verliehen. Der Preis würdigt in diesem Jahr den An#Stoß, auch in Zukunft Beweglichkeit mit dem Ziel echter Unantastbarkeit unserer Menschenwürde in rostige Schienen zu bringen und Hilfebedürftige durch den dichten Dschungel verwobener Bürokratie zu manövrieren.“
Text: Oliver Erdmann