Im Rahmen des dritten NRW-Winterpride wurde am 30. November 2024 zum zweiten Mal der „Stein des An#Stoßes“ verliehen. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an die Fachstelle „Altern unterm Regenbogen“.
Bei der Preisvergabe mit dabei: die Vertreter*innen des Pride e.V., Ehrenamtliche der Fachstelle sowie Kooperationspartner*innen. Rechts die diesjährigen
Preisträger*innen: Bernd Plöger (AWO Düsseldorf, Fachstelle Altern unterm Regenbogen), Melanie Wohlgemuth (frauenberatungsstelle düsseldorf) und René Kirchhoff (Aidshilfe Düsseldorf, Fachstelle
Altern unterm Regenbogen). // Foto: AWO Düsseldorf
Der Verein Pride Düsseldorf e.V. ehrt mit dem „Stein des An#Stoßes“ Persönlichkeiten oder Projekte im Großraum Düsseldorf ehren, die durch Mut, Weitblick und gesellschaftliches Engagement eine nachhaltige Veränderung bewirken. „Mit der Fachstelle ‚Altern unterm Regenbogen‘ ehren wir eine Initiative, die Pionierarbeit leistet und gleichzeitig ein inspirierendes Beispiel für gelebte Vielfalt und soziale Verantwortung ist“, betonte Frank Münch, 1. Vorsitzender des Pride Düsseldorf e.V. bei der Preisverleihung im „House of Friends“ an der Worringer Straße.
Das trägerübergreifende Projekt, eine Kooperation zwischen der Aidshilfe Düsseldorf, der AWO Düsseldorf und der frauenberatungsstelle düsseldorf, besteht seit 2019 und setzt sich für ältere LSBTI*-Menschen (lesbisch, schwul, bi, trans*, inter*) ein. Ihr Ziel ist es, die Selbstbestimmung, Teilhabe und Mitbestimmung älterer LSBTIQ* zu stärken und ein Umfeld zu schaffen, das frei von Diskriminierung ist.
„Altern unterm Regenbogen“ adressiert dabei ein gesellschaftlich relevantes Thema: die Bedürfnisse einer zunehmend diverser werdenden älteren Generation. Die Fachstelle sensibilisiert Fachkräfte und Leitungspersonen in der Senior*innenarbeit, entwickelt inklusive Konzepte und schafft Raum für Dialog und Begegnung. Menschen unabhängig von Beeinträchtigungen, Nationalitäten oder sozialen Hintergründen zu erreichen, ist ein zentraler Bestandteil ihres Wirkens.
Allerdings stellt die Fachstelle „Altern untern Regenbogen“ zum Jahresende ihre Arbeit ein. Das auf drei Jahre befristete Projekt, das wegen Corona bis jetzt noch weiter von der Stadt Düsseldorf gefördert wurde, hat seine Ziele erreicht. Das scheint zumindest die Ansicht der Politik zu sein. Die schwarz-grüne Ratskooperation will die Aufgabe der Fachkräfteschulung nun auf die Stadtverwaltung übertragen und so „Regelstrukturen für queere Senior*innen stärken“. Zu hoffen ist, dass die Träger Aidshilfe und AWO (die Frauenberatungsstelle will nicht weiter dabei sein) weiterhin die Zielgruppe LSBTIA* ab 55 Jahren im Blick behalten und etablierte Angebote weiterentwickelt werden können.
Text: Oliver Erdmann | Quelle: AWO Düsseldorf