Beim diesjährigen CSD-Fest hat die LSBTIAQ*-Community in Düsseldorf wieder richtig Gas gegeben. Mehrere Tausend nahmen an dem Demonstrationszug am 16. Oktober teil. Beim dreitägigen Straßenfest wurde viel getalkt und gefeiert.
Am 15. Oktober 2021 war es endlich wieder soweit: Die Düsseldorfer LSBTIAQ*-Community konnte ihren Christopher-Street-Day feiern. Eingeladen hatte der CSD Düsseldorf e.V., der seit vielen Jahren das dreitägige Straßenfest auf dem Johannes-Rau-Platz und den samstäglichen Demonstrationszug durch die Innenstadt organisiert. Kalle Wahle und das CSD-Team hatten coronabedingt das Fest in den Herbst gelegt, nachdem es im vergangenen Jahr ganz ausfallen musste. 2020 und im Frühjahr 2021 gab es stattdessen eine Fahrrad-Demonstration, die ebenfalls gut angenommen wurde. Jetzt konnte aber endlich wieder richtig gefeiert werden.
Rund 4.000 Teilnehmer*innen wurden dann auch bei der Demonstration am 16. Oktober gezählt. Ein Riesenerfolg, hatten sich doch zunächst 1.000 Menschen zur Teilnahme angemeldet. Am Mittag startete der Tross am Graf-Adolf-Platz und zog zunächst über die Königsallee. Anschließend ging es durch die Altstadt und über die Rheinpromenade zum Johannes-Rau-Platz. Mit dabei waren auch Teilnehmer*innen aus den Partnerstädten Chemnitz und Warschau. Das Motto „Solidarität hat viele Farben“ sollte besonders auf die Zustände andernorts, so auch in Polen oder Russland, hinweisen, wo LSBTIQ* unter starkem politischem und gesellschaftlichem Druck stehen.
Darauf hatte auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hingewiesen, der die Schirmherrschaft für den CSD 2021 übernommen und am Freitagmittag die dreitägige Veranstaltung eröffnet hatte. Das Stadtoberhaupt hatte zudem die Regenbogenflagge für das CSD-Wochenende am Rathaus hissen lassen. Schon einen Tag vor der Eröffnung des CSD hatte das Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung der Landeshauptstadt Düsseldorf zu einer Online-Informationsveranstaltung zur Situation der LSBTIQ+ Community in der Partnerstadt Warschau eingeladen, die viel Anklang gefunden hatte.
Auch die Rheinbahn setzte anlässlich des CSD 2021 ein zusätzliches Zeichen: Neben der Pride-Bahn, die seit Mai auf unterschiedlichen Linienstrecken durch Düsseldorf fährt, wurde jetzt auch ein
Pride-Bus präsentiert, der die CSD-Demo begleitete und ältere CSD-Teilnehmer*innen chauffierte.
Ein besonderes Special war in diesem Jahr die Plauderbühne, die direkt neben dem neuen LSBTIQ+ Erinnerungsort Düsseldorf positioniert war. An den drei Tagen haben sich hier mal einige wenige, mal
über hundert Zuschauer*innen versammelt. Moderator Bernd Plöger plauderte mit insgesamt 18 Talkgästen über verschiedene Themen, etwa über die Arbeit der unterschiedlichen LSBTIQ-Fachstellen in
Düsseldorf. Vorgestellt wurde auch die Initiative für ein Queeres Zentrum in Düsseldorf. Und die Kulturetten steuerten ein Culture-Club-Special bei, mit Gästen wie Cassy Carrington und dem Duo
Leģer.
Auf der Hauptbühne stand die Musik im Vordergrund. Hier begeisterten die Auftrittsgruppe der KG Regenbogen mit Karnevalsstimmung, die Bands „Zeitflug“ und „Stadtrand“ oder die Schlagersänger*innen Max Weyers und Wanda Kay.
Das CSD-Team bedankte sich nach dem anstrengenden Wochenende via Facebook bei den Teilnehmer*innen: „Solidarität hat viele Farben – So lautete unser Motto in diesem Jahr, und es hätte uns nicht
wirklich etwas Passenderes einfallen können. Angefangen bei unserem Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und fast allen Menschen in der Verwaltung, mit denen wir zu tun hatten, haben sich alle
solidarisch gezeigt. Zu den Künstler*innen können wir auch nur lobende und positive Worte finden, und auch an Euch alle, liebe Besucher*innen sagen wir Danke.“ Wann der nächste Düsseldorfer CSD
stattfindet, steht noch nicht fest. Zurzeit sucht das Team noch einen passenden Termin in 2022.
Weitere Fotos gibt's in der Bildergalerie von queer.de
Text: Oliver Erdmann | Fotos mit freundlicher Genehmigung von queer.de