Hippe Sippe

In der Theaterperformance HIPPE SIPPE von Daniel Ernesto Müller analysiert der Düsseldorfer Künstler den Kosmos Familie. Als Elternteil in einer Regenbogenfamilie legt er dabei einen besonderen Fokus auf Themen wie Diversität und Selbstbestimmung.

Bild: Daniel Ernesto Müller vor dem Plakatmotiv zu Hippe Sippe
Daniel Ernesto Müller // Foto: Dennis Yenmez / Hintergrundbild: Manuel Tiranno

In HIPPE SIPPE beschließen vier Performer*innen, Familie zu sein. Eine Familie, in der immer mal wieder etwas vergessen wird, in der es manche Leute doppelt gibt und andere dafür gar nicht. Wer hier für wen da ist und wer noch fehlt – kommt ganz darauf an, wen du fragst. Die Sippenwesen streicheln und beneiden sich, füttern und beerdigen sich, vermissen und nerven sich. Manche hören wir nur, andere erdrücken uns fast. Jenseits von Konventionen setzt sich HIPPE SIPPE mit Gemeinschaft, Queerness, Diversität und Selbstbestimmung auseinander.

 

Von links: Carolina Rüegg, Leonie Türke, Elsa Artmann und Rodolfo Piazza Pfitscher da Silva. // Foto: Ursula Kaufmann
Von links: Carolina Rüegg, Leonie Türke, Elsa Artmann und Rodolfo Piazza Pfitscher da Silva. // Foto: Ursula Kaufmann

Das gut 60-minütige Theaterstück ist nicht nur was für Kinder. Die haben ihre wahre Freude an den witzigen Schauspieler*innen und den großartigen Bühnenideen. Doch auch Erwachsene kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Texte sind wunderbar verrückt und spiegeln zugleich alle möglichen Facetten des Familiären wider. Da wird mit erfrischender Selbstverständlichkeit die Familie mit Mama und Mami thematisiert, in der es aber auch noch einen Papa gibt. Auch die schwule Tante aus Berlin, der Hund Bob und der Vogel Klaus gehören zur hippen Sippe, ebenso wie die schon leicht demente Oma, der man am Telefon alles dreimal sagen muss. Und auch, wenn es mal Streit oder Neckereien gibt, so bleibt am Ende doch die Erkenntnis: Familie ist dort, wo man sein kann, wer man ist.

 

Szenenbild Hippe Sippe
Hippe Sippe // Foto: Ursula Kaufmann

Auf der Bühne performen Elsa Artmann, Rodolfo Piazza Pfitscher da Silva, Carolina Rüegg und Leonie Türke – alle vier sind großartig. Sie schauspielern, singen und tanzen – alles super professionell und auf den Punkt. Das Bühnenbild mit seinem Pappmobiliar ist kindgerecht und ideenreich gestaltet. Ton und Licht komplettieren die Inszenierung hervorragend. Zum Schluss gibt’s dann auch noch einen wunderbaren und schön performten Song, der die Familie in all ihrer Vielfalt feiert. Besser kann Theater nicht sein.

 

Szenenbild Hippe Sippe
Hippe Sippe // Foto: Ursula Kaufmann

HIPPE SIPPE – Für alle ab 5 Jahren. Eine Produktion von Daniel Ernesto Müller, in Koproduktion mit dem FFT Düsseldorf und dem Ringlokschuppen Ruhr, Mülheim an der Ruhr. Choreografie: Daniel Ernesto Müller. Musik/Komposition: Fabian Schulz. Kostüm/Bühne: Katrin Lehmacher. Technik/Licht: Philipp Zander. Produktionsleitung: Susanne Berthold.

 

Aufführungen am 19. Juni (10 Uhr), 20. Juni (10 Uhr) und 22. Juni (15 Uhr).

 

FFT Düsseldorf, Konrad-Adenauer-Platz 1, 40210 Düsseldorf

Tickets: www.fft-duesseldorf.de/spielplan/hippe-sippe

Gruppentickets für Schulklassen können unter jungesfft@fft-duesseldorf.de gebucht werden.

 

Quelle: FFT Düsseldorf | red. DQ/OE