Zu zwei Vorträgen der queer-feministischen Rapperin und politischen Aktivistin Sookee lädt die Heinrich-Heine-Universität am 9. und 10. Juli in den Roy-Lichtenstein-Saal ein. Die Berlinerin thematisiert dabei Sexismus und Homophobie im Hip-Hop.
Sookee studierte Gender Studies und Linguistik an der Humboldt-Universität Berlin. Ihr künstlerisches und politisches Engagement richtet sich gegen Homophobie, Sexismus, Rassismus und Antisemitismus. Feminismus und Hip-Hop zu verbinden, ist das Hauptanliegen von Sookee. Und da Hip-Hop eine große Öffentlichkeit erreicht, bekommt Feminismus damit eine weitere Stimme.
Rap ist nicht nur ihr sprachliches Mittel, politische Inhalte weiter zu geben, sondern auch Ausgangspunkt einer Problemdiagnose. In der männlich dominierten Szene treten sonst Sexismus und Homophobie offen hervor. Sookee aber nutzt Hip-Hop, um schließlich eine queer-feministische Perspektive aufzuzeigen.
Sookee ist neben ihren vielen Veröffentlichungen, wie zuletzt „Mortem & Makeup“, und zahlreichen Kollaborationen im Hip-Hop als politische Aktivistin bekannt für ihr Engagement gegen
benachteiligende Diskriminierung.
Der Sonderforschungsbereich 991 „Die Struktur von Repräsentationen in Sprache, Kognition und Wissenschaft“ und das Institut für Philosophie der Heinrich-Heine-Universität laden zu einer Vortragsreihe ein:
Sookee: In Terms Of Rap Music – Arsendosen und Empowerment in der Sprache des Deutschrap
Montag, 9. Juli 2018 | 18.30 - 20.00 Uhr
Ort: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Gebäude 22.01, Hörsaal 2A
„Hurensöhne werden gekillt, weil sie es verdient haben, Mütter werden gefickt bis sie ersticken. Parallel dazu wird die Welt aus den Angeln gehoben und auf ein besseres Morgen gehofft.“ Rapmusik
ist weltweit, verkaufsträchtig, sinnstiftend und schreit nach einer Auseinandersetzung mit dieser Gegenwart. Aber wie verhält sich Ironie zu den Rezeptionsstrategien einer 12-Jährigen und was
will die Kunstfreiheit denn noch alles in Zeiten des rechtsruckenden „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!“?
Der Vortrag wagt einen Überblick über die Geschichte des Deutschrap, damit einhergehend eine grobe Sortierung der Subgenres und diskutiert Begriffe und Lines im Spektrum zwischen androzentrischem
Battle Rap und Befreiungsschlägen emanzipatorischer Gegengewichte.
Infos: www.facebook.com/events/
Sookee & Arne M. Weber: Queerness – Theoretische Struggles und swaggy Lösungen
Dienstag, 10. Juli 2018 | 12.30 - 14.00 Uhr
Ort: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Gebäude 22.01, Hörsaal 2A
Sexualität, die nicht der Reproduktion dient, wurde und wird aus politischen, religiösen wie auch wissenschaftlichen Gründen verfemt. Infolge einer traditionellen Orientierung an hierarchischen
Geschlechterrollen wurde beispielsweise Homosexualität als kriminell, nicht von Gott gewollt oder krankhaft eingeordnet. Aktuell tritt selbst in der Subkultur des Hip-Hop Homophobie offen zutage.
Demgegenüber steht ein Bedürfnis nach der Überwindung von Kategorien und einer entgrenzten Freiheit, in der unzählige geschlechtliche Identitäten anerkannt werden.
Während wir mit Hip-Hop und Philosophie gemeinsam den Versuch unternehmen, queeren Lebensrealitäten gerecht zu werden, wird nicht nur die Frage nach Geschlechtlichkeit, Gleichberechtigung und
Selbstbestimmung erneut sichtbar, sondern auch die komplizierte Suche nach einer einfachen Antwort.
Infos: www.facebook.com/events/
Text: OE/red | Quelle: Heinrich-Heine-Universität | Fotos: Buback Tonträger GmbH/Eylul Aslan